Abgeschlossene Projekte

BKGE | Projekte | Adel in Schlesien

Herrschaft, Kultur, Selbstdarstellung

Die deutsche Kulturstaatsministerin und der polnische Kulturminister gaben 2005 den Impuls für ein bilaterales deutsch-polnisches Forschungsprojekt zur Geschichte Schlesiens, um gemeinsame Forschungen anzustoßen und zu fördern. Das BKGE übernahm dessen Koordination.

Das Projekt zur Adelskultur in Schlesien fügt sich ein in die Adelsforschung, die in den letzten Jahren eine Renaissance erlebt und sich insbesondere auf regionalgeschichtliche Fragestellungen konzentriert. Die Gründe für das wieder erwachte Interesse am Thema Adel sind vielschichtig: Im Zuge des gesellschaftlichen Wandels nach 1989/90 wurden die Fragen nach Rekrutierung, Zusammensetzung und Handlungsbedingungen von sozialen Eliten neu gestellt. Selbstverständnis und Mentalität dieser Gruppen rückten ins Blickfeld einer erweiterten Sozialgeschichte. Kulturelle Internationalität, Sprachgrenzen überschreitende Kommunikationsstrukturen und überterritoriale dynastische Verbindungen waren seit jeher Kennzeichen des Adels. Zugleich waren bzw. sind viele Adelsfamilien einer bestimmten historischen Region verhaftet. Transnationales Kulturbewusstsein und regionale Identität scheinen sich widerspruchslos zu verbinden. Eine Neubetrachtung der Adelskultur in Schlesien muss sich an den modernen Paradigmen der Geschichtsschreibung orientieren. Unter dieser Prämisse erforschten Kulturwissenschaftler seit 2005 in untereinander vernetzten Teilprojekten die Kulturgeschichte des Adels in Schlesien. Das Projekt umfasste Grundlagenforschung und monographische Studien und setzte im Rahmen eines bilateralen Graduiertenkollegs einen besonderen Akzent auf die Nachwuchsförderung. 2007 fand eine internationale und interdisziplinäre Tagung zur oben genannten Thematik statt.


 

Die Reihe „Adel in Schlesien“ umfasst folgende Titel:

  • Band 1: Jan Harasimowicz, Matthias Weber (Hg.): Adel in Schlesien. Herrschaft - Kultur – Selbstdarstellung. München 2010 (Schriften des Bundesinstituts für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa Band 36). 587 Seiten. ISBN 978-3-486-58877-4. € 59,80.
    Band 1 und 2 auch im Schuber € 128.
  • Band 2: Joachim Bahlcke, Wojciech Mrozowicz (Hrsg.): Repertorium Adel in Schlesien. Forschungsperspektiven - Quellenkunde – Bibliographie. München 2010 (Schriften desBundesinstituts für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa Band 37). 841 Seiten. ISBN 978-3-486-58878-1. € 89,80.
    Band 1 und 2 auch im Schuber € 128.

  • Band 3: Adel in Schlesien und Mitteleuropa. Literatur und Kultur von der Frühen Neuzeit bis zur Gegenwart. Herausgegeben von Walter Schmitz in Verbindung mit Jens Stüben und Matthias Weber. München 2013 (Schriften des  Bundesinstituts für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa Band 48). 714 Seiten. ISBN 978-3-486-71854-6. € 79,80.
    Band 3 und 4 auch im Schuber € 128.
  • Band 4: Simon Donig: Adel ohne Land – Land ohne Adel? Eine Zeitgeschichte des schlesischen Adels nach 1945. Berlin/Boston 2019 (Schriften des BKGE Band 49). ISBN 978-3-11-034373-1. € 64,95.
    Band 3 und 4 auch im Schuber € 128.

    Alle vier Bände "Adel in Schlesien" (ohne Schuber) sind zum Sonderpreis von € 220,- erhältlich.

 

Bundesinstitut für Kultur und Geschichte des östlichen Europa
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