Graslitzer Gedenk- und Informationsraum (aufgelöst)
Die
Stadt Ascchaffenburg übernahm im Jahr 1958 die Patenschaft über die
Graslitzer. Im Schönborner Hof, einem Stadtpalais des 17. Jahrhunderts
in Aschaffenburg in der Wermbachstraße 15, befand sich seit 1976 die
umfangreiche Sammlung des Heimatverbands der Graslitzer e.V. aus dem
Egerland. Sie umfasste die Stadt und 24 Gemeinden aus dem Landkreis
Graslitz [Kraslice]. Da der Trägervein sich 2018 auflöste, ging die Sammlung 2021 in das Depot des Sudetendeutschen Museums in München, während die schriftlichen Zeugnisse der Graslitzer Geschichte (Fotos, Dokumente, Briefe usw.) in das Sudetendeutsche Archiv am Bayerischen Hauptstaatsarchiv überführt wurden. Einige ausgewählte Objekte verbleiben in Aschaffenburg, unter anderem bei den Museen der Stadt sowie dem Stadt- und Stiftsarchiv Aschaffenburg.
Signalhorn des Egerländer Infanterie-Regiments 73, Graslitz 1914
Graslitz war bekannt für seinen Musikinstrumentenbau und sein vielfältiges Musikleben – beides wurde in der Sammlung durch zahlreiche Objekte und Dokumente belegt. Begehrt waren zudem Textilien aus Graslitz, vor allem Spitzen, außerdem wurde an das ortsansässige Pfeifenmacherhandwerk erinnert. Darüber hinaus fanden sich Schnitzereien aus dem Erzgebirge, darunter eine barocke Figur des Johannes Nepomuk, die ursprünglich auf einer Steinsäule am Lindenplatz in Graslitz stand und im Fluchtgepäck mitgenommen wurde. Hervorzuheben sind auch die Gemälde und Zeichnungen örtlicher Künstler.