Öffnungszeiten Montag bis Donnerstag 8:30-12:00 Uhr 14:00-16:00 Uhr Freitag 8:30-12:00 Uhr an Feiertagen geschlossen
2005
wurde das "ReichsstadtMuseum Weißenburg" um das "Haus Kaaden"
erweitert. Unter dem übergreifenden Thema "Ankunft und Integration der
Heimatvertriebenen in Weißenburg" wurde aus den Beständen der ehemaligen
Kaadener Heimatstuben (1975 bis 1999) eine neue, nach didaktischen
Gesichtspunkten ausgerichtete Abteilung im ReichsstadtMuseum
eingerichtet. Die dort präsentierten Bestände halten die Erinnerung an
Ortschaften im Kreis Kaaden [Kadaň] in Nordböhmen wach, die heute nicht
mehr existieren, da sie nach 1945 - wie Duppau [Doupov] - entweder einem
Truppenübungsplatz oder auch dem Braunkohle-Tagebau bzw. dem
Eger-Stausee Negranitz weichen mussten. Zudem erfahren die
BesucherInnen Wissenswertes zu Wirtschaft, Landschaft und Geschichte von
Kaaden und Umgebung. Die wirtschaftliche Produktion belegen
beispielsweise die Porzellanerzeugnisse der Thun'schen Porzellanfabrik
in Klösterle a. d. Eger [Klášterec nad Ohří], die Handschuhe der
örtlichen Manufakturen oder auch eine Gesteinsprobe des "Kaadener
Grüns", das als Pigment Verwendung fand. Bis Anfang des 20. Jahrhunderts
wurde es in großen Mengen nahe Kaaden abgebaut. Ausstattungen aus den
Kirchen des Kaadener Landes mit Kirchenfahnen und Paramenten oder einer
Madonna erinnern an die geistliche Kultur.
Kaffeeservice mit Porzellanmalerei der Firma Leonhard Grimm in Kaaden, um 1920
Die
Ausstellung erläutert die Herkunft der Vertriebenen vom Überblick ins
Detail, von der Heimat in Mittel- und Osteuropa über Böhmen und Mähren
bis nach Kaaden. Dargestellt wird die Zeit zwischen den beiden
Weltkriegen, Flucht und Vertreibung und der Neubeginn in Weißenburg.