Kontakt Dr. Horst Engel August-Messer-Str. 4 35394 Gießen Tel.: 0641/4 24 22 E-Mail: horst.engel@web.de
Öffnungszeiten am 1. Samstag im Monat 11:00-13:00 Uhr und nach Vereinbarung
Nachdem
1953 die Stadt Wiesbaden die Patenschaft über Karlsbad übernommen
hatte, wurde August Tischer vom Heimatbund beauftragt, das Karlsbader
Archiv und Museum aufzubauen. In den folgenden Jahren trug Tischer die
Objekte zusammen, die in der überwiegenden Mehrzahl als Schenkung in den
Bestand kamen. Leihgaben und Ankäufe sind selten.
Eine Vielzahl an Objekten im Ausstellungsraum
Von
1955 bis 1980 war die Sammlung im Landesmuseum Wiesbaden untergebracht,
danach an verschiedenen Standorten. Seit dem Jahreswechsel 2010/2011
befindet sie sich an ihrem jetzigen Standort in der Oranienstraße. Hier
stehen mehrere renovierte Räume zur Verfügung. Die eigentliche
Ausstellung befindet sich in einem ehemaligen Ladengeschäft. Der Flur
dient der Präsentation vor allem von Landschaftsdarstellungen und
Stadtansichten. Ein dritter Raum wird gleichzeitig als Bibliothek und
Büroraum genutzt. Hier befindet sich der überwiegende Bücherbestand und
ein Teil der grafischen Sammlung. Ein weiterer Teil, vor allem das
Archiv mit umfangreichem Fotobestand, ist in der Teeküche untergebracht.
Ein Teil der umfangreichen Bibliothek
Die
rund 1.400 Objekte wurden 2007 im Zuge eines Praktikums durch zwei
Studentinnen inventarisiert. Die Vitrinen widmen sich in der Regel einem
bestimmten Thema, zum Beispiel Kleidungsstücken, Glas, Porzellan und
Keramik, Badebechern, Sprudelsteinintarsien, Zinnarbeiten oder
Devotionalien/Sakralgegenständen. Bemerkenswert ist zudem die
Bibliothek, unter anderem mit Büchern aus dem 17., 18. und 19.
Jahrhundert und der seit 1951 vollständig gesammelten Karlsbader Zeitung
und dem Karlsbader Badeblatt.
Blick in die Mühlbrunnen-Colonnade, Photogravur von W. Gause
Neben
einer Vielzahl an Objekten zum Kur- und Badewesen ist eine Mappe mit 22
Photogravuren von W. Gause mit Karlsbader Motiven aus der Zeit um 1900
ebenso hervorzuheben wie ein Tanzbuch aus den 1920er Jahren. Es enthält
die Tänze eines Balles sowie Markierungen, welche bereits vergeben sind.
Mit einem Band konnte das Heftchen am Kleid seiner Besitzerin
angebracht werden.
Tanzbuch mit Noten für den Beamtengalopp
Aktualisiert: 24.4.2020
Quellen:
Projekt des Hessischen Sozialministeriums und des Hessischen Museumsverbandes [Stand: 07.12.2012].
Das Karlsbader Museum in Wiesbaden. Von Badebechern bis Zinnsoldaten. In: Sudetendeutsche Zeitung, 04.03.2011, S. 7.
Gernot Wildt: Endlich Angekommen. In: Sudetendeutsche Zeitung, 25.02.2011, S. 12.
Hohmann,
Anna und Johanne Lefeldt: Orte des Erinnerns – Bedeutungen und
Zukunftsperspektien sudetendeutscher Heimatsammlungen am Beispiel des
Karlsbader Archivs und Museums in Wiesbaden. In: Volkskunde in
Rheinland-Pfalz. 24/2009. Mainz 2009, S. 251-272.
Fotografien:
Projekt des Hessischen Sozialministeriums und des Hessischen Museumsverbandes [Stand: 07.12.2012].