Die
Luditzer-Kreis-Heimatstube ist der böhmischen Kreisstadt und dem Kreis
Luditz [tschech.: Žlutice] gewidmet, aus denen 1946 in 40
Eisenbahnwaggons 1.200 Bewohner in den damaligen Kreis Witzenhausen
transportiert wurden. 900 Personen wurden in Großalmerode, Hessisch
Lichtenau und Witzenhausen aufgenommen, 300 kamen in Bad
Sooden-Allendorf unter, wo bis 2012 alle zwei Jahre Treffen der Luditzer
Heimatvertriebenen stattfanden.
Der Ausstellungsraum mit einem hölzernen Kruzifix aus Luditz
1961
übernahm Bad Sooden-Allendorf die Patenschaft für die Vertriebenen aus
der Stadt Luditz und stellte für eine Heimatsammlung einen Raum im
Hochzeitshaus, später mehrere Räume im heute noch genutzten „Haus des
Gastes“ zur Verfügung. 1985 wurde die Patenschaft auch für die
Vertriebenen aus dem Kreis Luditz übernommen. Die Betreuung und
Trägerschaft der Luditzer-Kreis-Heimatstube lag in den Händen der
entsprechenden Ortsgruppen innerhalb der Sudetendeutschen
Landsmannschaft. 2011 wurde die Sammlung dem Verein für Heimatkunde e. V. in Bad Sooden-Allendorf übertragen.
Bierhumpen eines Mitgründers der „Concordia Luditz“ (1882–1912), 1912
In
der Luditzer-Kreis-Heimatstube sind Gegenstände und Bildwerke
ausgestellt, die an die ehemalige Heimat im Egerland erinnern. Die
Sammlung umfasst zahlreiche Trachtenteile und Trachten, sakrale
Gegenstände, Bildwerke, Porzellan, Glas, Alltagsgegenstände und andere
Erinnerungsstücke aus dem 20. Jahrhundert. Eine inszenierte „Egerländer Bauernstube“ ist unter anderem mit volkstümlich bemalten Möbeln ausgestattet.
Die inszenierte Egerländer Bauernstube
Aktualisiert: 17.9.2021
Quellen:
Projekt des Hessischen Sozialministeriums und des Hessischen Museumsverbandes [Stand: 07.12.2012].