Träger Oberleutensdorfer Bote e. V. und Stadt Battenberg (Eder)
1946
kamen 1.200 Vertriebene aus Oberleutensdorf [tschech.: Litvínov] in den
Kreis Frankenberg. Viele der Industriearbeiter wanderten wegen
mangelnder Arbeitsmöglichkeiten später in andere Gebiete der BRD ab.
Nachdem die Stadt Battenberg 1951 erst die Patenschaft für die
Obergeorgenthaler [Obergeorgenthal, tschech. Horní Jiřetín] aus dem
Kreis Brüx (Reg.-Bezirk Aussig) übernommen hatte, übernahm sie 1982 die
Patenschaft für die Vertriebenen aus Oberleutensdorf, die von 1948 bis
2014 in Battenberg ihre Heimattreffen veranstalteten. Der seit 1949
erscheinende „Oberleutensdorfer Bote“ wird heute von dem 2001
gegründeten gleichnamigen Verein herausgegeben.
Die Oberleutensdorfer Heimatstube im Keller des ehemaligen Jagdschlosses (heute Rathaus) in Battenberg
Seit
den 1980er Jahren unterstützte die Stadt Battenberg die Einrichtung
einer Heimatstube. Eine solche konnte 1999 in einem Raum im
Gewölbekeller des Battenberger Rathauses, der Neuburg, eingeweiht
werden. Dieser ist mit zahlreichen Bildwerken (Karten, Gemälde,
Grafiken, Fotos), Objekten und Informationstafeln ausgestattet, die sich
auf Oberleutensdorf und die Region beziehen. Dazu gehören eine
zweiteilige Panoramadarstellung „Rundsicht vom Turme des Brüxer
Schloßberges“ (1930–1936) und Exponate zur 1901 gegründeten
Oberleutensdorfer Ferialverbindung „Olympia“.
Ein Holzteller aus der Dreherei Seufert in Oberleutensdorf
Außerdem
befindet sich im Foyer des Rathauses (Haupteingang) eine Vitrine, in
der Publikationen des Vereins (gebundene Ausgaben des „Oberleutensdorfer
Boten“) und weitere Erinnerungsstücke ausgestellt sind. Vor dem Gebäude wurde 2004 ein Gedenkstein für die vertriebenen Oberleutensdorfer Bürger aufgestellt.
Objekte in der Vitrine im Rathausfoyer
Aktualisiert: 29.4.2020
Quellen:
Projekt des Hessischen Sozialministeriums und des Hessischen Museumsverbandes [Stand: 07.12.2012].
Heimatvertriebene
im Landkreis Waldeck-Frankenberg. Eine Dokumentation. Hg.: Die
Kreisverbände des Bundes der Vertriebenen, Waldeck und Frankenberg.
Korbach 1990.
Fotografien:
Projekt des Hessischen Sozialministeriums und des Hessischen Museumsverbandes [Stand: 07.12.2012].