Öffnungszeiten Mittwoch, Donnerstag Samstag und Sonn- Feiertag 14:00-17:00 Uhr und nach Vereinbarung
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Trägerschaft Stadt Heppenheim
2022 fand ein Wechsel der Trägerschaft statt, sie ging vom BdV-Kreisverbands Bergstraße und der BdV-Ortsgruppe Heppenheim auf die Stadt Heppenheim über. Die Heimatstube, die sich im Dachgeschoss eines Flügels des Stadtmuseums befindet, wird vom Museum verwaltet. Der Zugang erfolgt auf Anfrage, ist allerdings recht beschwerlich nur über die mehr als 60 Stufen einer historischen Wendeltreppe zu erreichen. Die Heimatsammlung ist jedoch Teil der virtuellen Präsentation Historischer Ostdeutscher Heimatsammlungen der Vertriebenen in Hessen, die von der Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen vorgelegt wird.
Der Sammlungsschwerpunkt der Heimatstube liegt mit dem auf den früheren von Deutschen besiedelten Regionen Ost- und Südosteuropas und Schönbach [tschech. Luby]. Die Ausstellung folgt einem Gesamtkonzept, das die Raumkonstruktion mit durchgehenden Ständerreihen und Dachschrägen berücksichtigt: Die so gebildeten Nischen sind Themen zugeordnet und bilden die einzelnen Ausstellungsabteilungen. Es finden sich beispielsweise Abteilungen zu „Ostpreußen“, „Schlesien in Wort und Bild“ oder „Siebenbürgen“. Ein durchgängiges didaktisches Konzept mit einer einheitlichen Beschriftung/Betextung besteht nicht. In vielen Ausstellungseinheiten liegen Exponate ohne weitere Erläuterung, andere haben Erklärungen auf maschinenbeschriebenem DIN-A4-Papier, wiederum andere werden durch handschriftliche Hinweise erläutert.
Der Gesamteindruck des Ausstellungsraumes wurde während der Begehung im November 2010 durch eine Fotoausstellung, eine der Sonderveranstaltungen, dominiert. Zudem fällt eine Vielzahl an Trachtenpuppen auf. Eine Vitrine verweist auf andere Heimatstuben im Kreisgebiet, zum Beispiel in Lorsch oder Bensheim.
Brieftasche mit persönlichen Dokumenten aus dem 'Sudetenland'
Eines der herausragenden Objekte ist eine gefüllte Lederbrieftasche mit persönlichen Dokumenten, die über einen Sammler in die Heimatstube gelangte. Der Vorbesitzer stammte aus Schönpriesen [Krásné Březno]. Ebenso zählt das um 1920 erschienene Hausbuch für christliche Familien von Pfarrer Gustav Hofelich dazu, das auf der Flucht aus Ostpreußen unter einem Mantel getragen wurde. Während eines Fliegerangriffs hielt das Buch einen Granatsplitter ab und rettete so dem Besitzer das Leben.
Das Hausbuch rettete seinem Besitzer das Leben
Eine interessante Geschichte hat auch der Kurenwimpel. Diesen Wimpel erhielt General Hollidt 1943 als Abschiedsgeschenk in Königsberg. Dessen Sohn besuchte vor einigen Jahren die Heppenheimer Heimatstube und traf dort einen der Betreuer, der während des Krieges Ordonnanzoffizier bei seinem Vater war und überließ ihm den Wimpel als Dauerleihgabe.
Aktualisiert: 31.5.2022
Quellen:
Projekt des Hessischen Sozialministeriums und des Hessischen Museumsverbandes [Stand: 07.12.2012].