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Lexika und Dokumentationen

Dokumentation der Heimatsammlungen in Deutschland

Egerland-Museum

Fikentscherstraße 24
95615 Marktredwitz

Kontakt
Tel.: 09231/3907
Fax: 09231/5264
E-Mail: info@egerlandmuseum.de
Internet: http://www.egerlandmuseum.de

Öffnungszeiten
Dienstag bis Sonntag
14:00-17:00 Uhr
und nach Vereinbarung

Henker2009 S65 Eg

Das seit 1973 im Egerland-Kulturhaus eingerichtete Egerland-Museum ist der Darstellung der Egerländer Volkskultur gewidmet. Neben Hinweisen auf die wechselvolle Geschichte dieser europäischen Kontaktregion hat sich das Museum vor allem auf die Kulturgeschichte des Egerlandes im 19. und 20. Jahrhundert spezialisiert. Nach mehrjährigem Umbau inklusive Erweiterung wurde das Museum im Jahr 2000 wiedereröffnet. Konzept und Gestaltung werden bestimmt von der Leitkategorie "Erinnerung".

Henker2009 S66 Eg

Kabinettschrank mit Reliefintarsien, Eger, um 1630

Neben Zeugnissen der ländlichen Kultur wie Trachten oder einer rekonstruierten bäuerlichen Stube werden die in Nordwestböhmen vorherrschenden Industrien - die Porzellan-, die Glas- und die Textilindustrie - dokumentiert. Auch zu den Themen Musikinstrumentenbau und Zinngießerei sind Bestände vorhanden.
Eine große Abteilung ist dem Kurbetrieb in den böhmischen Bädern Karlsbad, Marienbad und Franzensbad gewidmet. Von der durch den Bädertourismus vorangetriebenen Folklorisierung der Region zeugen Porzellane mit Trachtenbemalung ebenso wie für Touristen produzierte "Volkskunst".
Zeugnisse der häuslichen wie der außerhäuslichen Frömmigkeit (handgemalte Gebetbücher, Amulettkissen und Wallfahrtsandenken) belegen die katholische Prägung des größten Teils dieser Region. Im Zuge der Erweiterung des Museums wurde auch der Darstellungszeitraum vergrößert: Eine zeitgeschichtliche Abteilung ist nun ebenso zu betrachten wie eine Sequenz über "Flucht und Vertreibung" und "Neuanfang". Der engen historischen Verbindung zwischen den Städten Marktredwitz und Eger [Cheb] widmet sich eine eigene stadtgeschichtliche Abteilung.
Angegliedert ist dem Museum auch die Egerländer Studienbibliothek, die neben einer Sammlung von Heimatzeitschriften etwa 10.000 Bände zur Geschichte, Kulturgeschichte und Topographie Nordwestböhmens besitzt.
Neben der kulturgeschichtlichen Sammlung ist im Egerland-Kulturhaus auch eine Egerländer Kunstgalerie untergebracht. Sie zeigt einen Querschnitt durch das Kunstschaffen im 20. Jahrhundert von Künstlern aus dem Egerland.

Aktualisiert: 9.6.2020

Quellen:
  • Klaus Mohr (Hg.): Sudetendeutsche Heimatsammlungen von A bis Z. Online in Internet: URL: http://www.sudetendeutsches-archiv.de [Stand: 15.01.2021].
  • Michael Henker (Hg.): Die Heimatsammlungen der Sudeten- und Ostdeutschen in Bayern. München 2009, S. 65f.
  • Heinrich Kuhn: Sudetendeutsche Heimatsammlungen: Museen, Archive, Galerien, Bibliotheken, Heimatstuben, Privatsammlungen. Hg. vom Sudetendeutschen Archiv. 2. Erw. Neuaufl., München 1985, S. 70-73.

Fotografien:
Michael Henker (Hg.): Die Heimatsammlungen der Sudeten- und Ostdeutschen in Bayern. München 2009, S. 65f.