Vier Jahre nach der Patenschaftsübernahme richtete die Heimatgemeinde Lotschnau (Kreis Zwittau im Schönhengstgau) 1985 eine Heimatstube in ihrer Patenstadt Eislingen ein. Sie fußte auf der Privatsammlung des der Erlebnisgeneration zuzurechnenden Ehepaars Heinz. Nach deren Tod wurde die Heimatstube ca. 2018 geschlossen. Die Stadt Eislingen ist Erbin der Sammlung, die in der Weberstr. 7 in 73054 Eislingen untergebracht war. Die Bestände sind gesichert und liegen derzeit im klimatisierten Magazin des Eislinger Stadtarchivs.
Gezeigt
wurden Schönhengster Trachten und Trachtenteile wie z. B. eine nach
alten Vorlagen gefertigte Brautkrone und eine Kollektion von
Häkelspitzen. Außerdem präsentierte man Gebrauchsgegenstände, Hausrat
und Mobiliar. Schuster-, Schneider-, Fassbinder-, Tischler-, Friseur-
und Geigenbauwerkzeuge zeugten von der damaligen Vielfalt des Handwerks
in der böhmisch-mährischen Grenzregion. Hinzu kam eine beachtliche
Sammlung kirchlich-liturgischer Gegenstände, u. a. Messgewänder,
Kirchenfahnen, Heiligenbilder sowie Altarschmuck. Das Archiv
verwahrte Ölgemälde und Federzeichnungen von Lotschnauer Künstlern,
Fotos, Dias und Ansichtskarten, Gesellen- und Meisterbriefe, mitunter
auch Predigten als handschriftliche Aufzeichnungen.
Schusterwerkzeuge, erste Hälfte des 20. Jahrhunderts
Annemarie
Röder (Hg.): Gerettet - gesammelt - gesichtet: Heimatsammlungen von
Vertriebenen und Flüchtlingen in Baden-Württemberg. Stuttgart 2012, S.
30.
Projekt zur Erfassung der Heimatstuben in Baden-Württemberg 2010. Haus der Heimat des Landes Baden-Württemberg in Stuttgart, im Auftrag des Innenministeriums Baden-Württemberg.
Projekt zur Erfassung der Heimatstuben in Baden-Württemberg 2010. Haus der Heimat des Landes Baden-Württemberg in Stuttgart, im Auftrag des Innenministeriums Baden-Württemberg.