Die
Heimatstube ist in drei Räumen des ehemaligen Rathauses untergebracht.
Die Objekte sind persönliches Eigentum und werden von einem Verein
betreut und getragen, der eigens zu diesem Zweck 1973 gegründet wurde.
Da während der eigentlichen Vertreibung nur äußerst begrenzt Gepäck
mitgenommen werden konnte, wurde die Sammlung erst in den 1960er Jahren
angelegt, nachdem es ab 1966 möglich war, die Heimat zu besuchen und
Gegenstände mitzunehmen. Das erste Objekt war eine Fahne des
katholischen Volksvereins, die als Erinnerungsstück und im Tausch gegen
80 Kilogramm Außenfarbe für die Kirche aus der Pfarrei mitgenommen
werden konnte.
Blick in einen der Ausstellungsräume
Das Dachgeschoss
Die
überwiegende Mehrzahl der Objekte, darunter Theaterkulissen und alte
Marionetten, wurde von Reisen nach Rothmühl [Radimer] mitgebracht.
Einige stammen von Familien, die Kontakt mit dem Sammler haben und
hatten. Insgesamt wurden auf diese Weise 37 Pakete à 15 Kilogramm nach
Westdeutschland gebracht. Bestandteil der Sammlung sind umfangreiche
Aktenbestände des Rothmühler und des Greifendorfer Pfarrarchivs, die
übernommen werden konnten, bevor sie in den Ursprungsorten entsorgt
wurden. Dadurch entstand ein umfangreiches Archiv, in dem sich mehr als
4000 Originaldokumente und -urkunden, Chroniken und weitere Manuskripte
befinden. Bild- und Videoarchiv informieren über das historische und
gegenwärtige Rothmühl. Tonträger dokumentieren die Rothmühler Mundart.
Klosterarbeit
Aktualisiert: 13.5.2020
Quellen:
Projekt des Hessischen Sozialministeriums und des Hessischen Museumsverbandes [Stand: 07.12.2012].
Hans Jandl: Rothmühler Heimatmuseum und Archiv im Rathaus von Hallgarten Oestrich-Winkel. 1991.
Fotografien:
Projekt des Hessischen Sozialministeriums und des Hessischen Museumsverbandes [Stand: 07.12.2012].