Heimatstube in der alten Mädchenschule Martinsstr. 9 86551 Aichach
Kontakt Gert-Peter Schwank Tel.: 08251/6777
Bereits 1977 hatte die SL-Ortsgruppe Aichach an der Martinstraße 15 provisorisch eine erste Heimstätte gefunden. Im
April 1982 gab der Aichacher Stadtrat "grünes Licht" für die Errichtung
der Sudetendeutschen Heimatstube, um den Sudetendeutschen einen Ort zur
Verfügung zu stellen, an dem gerettete Kulturgüter gesammelt und "ost-
und sudetendeutsches Brauchtum" gepflegt werden konnte. Insbesondere
durch die Anton-Günther-Gesangsgruppe wurde der Raum in der Folgezeit
intensiv genutzt.
2019 wurde der Beschluss gefasst, die
Heimatstube grundlegend zu modernisieren und im März 2020 konnte ein
moderner, heller Raum der Öffentlichkeit präsentiert werden, der
Heimatsube und Büroraum zugleich ist. Inmitten ausgesuchter Exponate,
die aus der Heimatsammlung stammen, darunter eine kleine Bibliothek mit
Literatur zu vielen Regionen der Heimatorte, betreibt der Landesverband
des Bundes der Vertriebenen (BdV) dort eine Migrationsberatungsstelle
für erwachsene Zuwanderer (MBE), die dritte ihrer Art, die der
Vertriebenendachverband im Freistaat eingerichtet hat.
Eröffnung der Heimatstube und MBE März 2020 Fotografie: ehem. Landrat Christian Knauer
Die
MBE-Migrationsberatungsstellen sind Teil eines Kooperationsprojektes
verschiedener Trägervereine, die sich in Bayern für die Integration von
Zuwanderinnen und Zuwanderern engagieren. Hierzu zählen die
Arbeiterwohlfahrt, das Bayerische Rote Kreuz, die Israelitische
Kultusgemeinde, der Paritätische Wohlfahrtsverband, die Innere Mission,
die Caritas und die Landsmannschaft der Deutschen aus Russland. Sie alle
arbeiten eng mit den Jobcentern der Region und den Ausländerämtern der
Kommunen zusammen. Beraten werden SpätaussiedlerInnen und Zuwandernde
aus Krisenländern ebenso wie Teilnehmer von Integrationskursen und
MigrantInnen, die sich in prekären Lebenssituationen befinden.
Auch das Stadtmuseum Aichach hat eine Sammlung sudetendeutscher Exponate, diese ist jedoch magaziniert.
Dokumentation
der Heimatsammlungen in Deutschland. Ein Projekt am Seminar für
Europäische Ethnologie/Volkskunde der Christian-Albrechts-Universität zu
Kiel in Kooperation mit dem Bundesinstitut für Kultur und Geschichte
der Deutschen im östlichen Europa, Oldenburg, 2008-2012.