Nach
1945 kamen 1.212 Vertriebene aus der Stadt und dem Kreis Asch [Aš] im
Nordwesten Böhmens bzw. dem ehemaligen Sudetenland nach Spangenberg. Die
Sudetendeutsche Heimatstube entstand als Teil des 1972 eröffneten
Spangenberger Museums, das unter anderem von Eduard Lederer,
Vertriebener aus Wernersreuth [tschech.: Vernéřov] (heute Ortsteil der
Stadt Aš), initiiert und betreut wurde.
Die Sudetendeutsche Heimatstube
Ein bei der Vertreibung benutzter Handwagen
Der
kleine Austellungsraum im ersten Obergeschoss des historischen
Fachwerkgebäudes enthält einen gemischten Bestand. Darunter befinden
sich viele Bildwerke (insbesondere Trachtenbilder und Karten), Möbel
(drei Truhen, ein Schrank), ein Handleiterwagen und ein Holzkoffer
(verwendet für den Transport während der Vertreibung), Trachten
(darunter eine Brauthaube), ein Pappmodell des Bismarckturms bei Asch,
Hausaltäre und Gesangbücher, Porzellan, Glas, Bunzlauer Keramik, Notgeld
und Münzen sowie ein Konvolut Partituren etc. aus dem Besitz der
Sudetendeutschen Landsmannschaft/Egerländer Gmoi aus Nausis über Bebra
(um 1900 bis 1956). Die Präsentation wird ergänzt durch Interviews
zum Thema „Vertreibung“, die mit Fotos illustriert wurden. Sie
entstanden im Rahmen eines Schulprojekts im Jahr 2010.
Eine Brauthaube aus dem Egerland
Bierglas eines Mitgliedes des „Bundes der Deutschen in Böhmen“ (1894 in Prag gegr.)
Aktualisiert: 2.6.2020
Quellen:
Projekt des Hessischen Sozialministeriums und des Hessischen Museumsverbandes [Stand: 07.12.2012].
Fotografien:
Projekt des Hessischen Sozialministeriums und des Hessischen Museumsverbandes [Stand: 07.12.2012].