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Am
18. Mai 2019 wurde die neue Dauerausstellung „Museum Beinsteiner Tor.
Csávolyer Heimatstube" eröffnet. Die Heimatstube, die bereits während
der 1970er Jahre in zwei Räumen des Hochwachturms untergebracht gewesen
war und seit 1980 im im alten Stadtmauertorturm, dem Beinsteiner Turm,
zu sehen war, galt als aufgelöst. Dort wurden Trachten, Stickereien,
dörfliches Mobiliar und landwirtschaftliches Gerät präsentiert und drei
Wohnstuben eingerichtet. Die Stadt Waiblingen übernahm 1973 die
Patenschaft für die heimatvertriebenen Deutschen aus Csávoly und stellte
ihrem Heimatausschuss bzw. später dem Csávolyer Heimatverein e.V. den
Beinsteiner Torturm als Versammlungs- und Ausstellungsort zur Verfügung.
40
Jahre später hat die Stadt Waiblingen die Ausstellung übernommen,
gestalterisch überarbeitet, historisch aktualisiert und viele Exponate
restauriert. Im Mittelpunkt steht eine Ausstellung deutscher
Heimatvertriebener aus dem südungarischen Dorf Csávoly, die seit 1980 im
Turm beheimatet ist – mit neuer Konzeption unter dem Motto: „Unsere
Geschichte und kein Raum der Anderen".
Seitdem im 18. Jahrhundert
angeworbene Kolonisten, Männer und Frauen aus deutschsprachigen
Gebieten, ins Habsburgerreich einwanderten, gab es eine „deutsche"
Bevölkerung in dem südungarischen Dorf Csávoly. Als in Europa zunehmend
nationale Kriterien die gesellschaftlichen Ordnungen bestimmten, wurden
die „Schwaben" mit ihrem deutschen Dialekt zu einer fremden Minderheit.
Nach dem Zweiten Weltkrieg mussten viele von ihnen Haus und Land
verlassen und fanden im süddeutschen Raum eine neue Heimat.
Aktualisiert: 22.7.2020
Quellen:
Projekt zur Erfassung der Heimatstuben in Baden-Württemberg 2010. Haus der Heimat des Landes Baden-Württemberg in Stuttgart, im Auftrag des Innenministeriums Baden-Württemberg.
Arbeitsgemeinschaft
Ostdeutscher Museen und Sammlungen in Baden-Württemberg (AGOMS) (Hg.),
Werner Martin Dienel (Red.): Sammlungen deutscher Kultur in
Baden-Württemberg. Ilshofen 1998, S. 79.
Innenministerium Baden-Württemberg (Hg.): Ostdeutsche Museen und Sammlungen in Baden-Württemberg. Sigmaringen 1988, S. 117.