Die Torschau-Stube wurde 1984 in Magstadt von Ludwig Schick gegründet. Zeitweise bewahrte man sie in Kriegsfeld auf, da diese Gemeinde die Patenschaft über Torschau übernommen hat. Etwa im Jahr 2004 übernahm Kirchheimbolanden die Heimatstube. Die Stadt hat zwar keine direkte Beziehung zu Torschau, doch viele Bewohner der Umgebung waren im 18. Jahrhundert nach Südosteuropa ausgewandert. Eine Karte dieser so genannten „Urheimat der Torschauer Kolonisten“ – nach Konfession unterteilt – gehört zum Sammlungsbestand der Stube. In Kirchheimbolanden befand sich die Torschauer Sammlung in einem ca. 20 qm großen Raum, einem Klassenzimmer des früheren Schulhauses, in unmittelbarer Nähe zum neu eröffneten Museum Kirchheimbolanden. Nach dem Verkauf des Gebäudes wurde die Sammlung aufgelöst und im Depot des Museums magaziniert.
Modell (Detail)
Die
Zugänglichkeit war beschränkt, da das Zimmer nicht zum öffentlichen
Bereich des Museums gehört. Es handelte sich um eine didaktisch
aufbereitete Präsentation. Zu sehen waren Modelle, Fotografien und
Textilien sowie einige landwirtschaftlichen Geräte.
Pflanzenbestäuber
Die
Mehrzahl der Gegenstände war in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts
zu datieren; es fanden sich nur wenige Originalobjekte aus Torschau
[serb. Савино Селo / Savino Selo; ungar. Torzsa] direkt. Die Modelle von
Bauernhöfen waren besonders beeindruckend aufgrund ihrer Größe sowie
der sehr detaillierten Ausgestaltung. Interessant ebenso die zahlreichen
Fotografien zum Alltag in Torschau. Auch Lager- und Totenlisten sowie
eine Nachfahrentafel waren ausgestellt.
Aktualisierung am 1.4.2021
Quellen:
Dokumentation
der Heimatsammlungen in Deutschland. Ein Projekt am Seminar für
Europäische Ethnologie/Volkskunde der Christian-Albrechts-Universität zu
Kiel in Kooperation mit dem Bundesinstitut für Kultur und Geschichte
der Deutschen im östlichen Europa, Oldenburg, 2008-2012.
Informationen des Instituts für Museumsforschung, Berlin [Stand: Februar/März 2009].
Informationen des Museumsverbandes Rheinland-Pfalz e. V. und des Heimatmuseums Kirchheimbolanden [Stand: September 2008].
Arbeitsgemeinschaft
Ostdeutscher Museen und Sammlungen in Baden-Württemberg (AGOMS) (Hg.),
Werner Martin Dienel (Red.): Sammlungen deutscher Kultur in
Baden-Württemberg. Ilshofen 1998, S. 47.
Innenministerium Baden-Württemberg (Hg.): Ostdeutsche Museen und Sammlungen in Baden-Württemberg. Sigmaringen 1988, S. 68.
Fotografien:
Dokumentation
der Heimatsammlungen in Deutschland. Ein Projekt am Seminar für
Europäische Ethnologie/Volkskunde der Christian-Albrechts-Universität zu
Kiel in Kooperation mit dem Bundesinstitut für Kultur und Geschichte
der Deutschen im östlichen Europa, Oldenburg, 2008-2012.