Öffnungszeiten Mittwoch und Sonnabend 15:00–17:00 Uhr und nach Vereinbarung
Die
Agnes-Miegel-Gesellschaft hatte sich 1969 gegründet und kaufte zwei
Jahre später das ehemalige Wohnhaus von Agnes Miegel in Bad Nenndorf, um
es als Gedenkstätte zu erhalten und dort Themen zum Lebenswerk der 1964
verstorbenen Künstlerin und zu ihrer Heimatstadt Königsberg zu
präsentieren. Das Agnes-Miegel Haus ist eine Mischform zwischen
Gedenkstätte und Museum: In einigen Räumen ist der Zustand zum Zeitpunkt
des Todes von Agnes Miegel erhalten geblieben, andere wurden
umgestaltet, um die einzelnen Lebens- und Schaffensphasen der
Schriftstellerin zu präsentieren.[1]
So werden z.B. die Kontakte von Agnes Miegel in Literaten und
Künstlerkreise und die daraus entstandenen persönlichen Freundschaften
vorgestellt. Es gibt eine umfassende Bibliothek mit Literatur von und
über Agnes Miegel sowie einen Archivraum, u.a. mit Kartenschränken. Der
schriftstellerische Nachlass von Agnes Miegel befindet sich allerdings
im Deutschen Literaturarchiv in Marbach (Neckar). Im Haus werden
außerdem Gemälde, Grafiken und Stiche von Königsberg [Kaliningrad /
Калининград] gezeigt. Darüber hinaus gibt es eine Reihe von
Illustrationen zu Werken von Agnes Miegel. Die Agnes-Miegel-Gesellschaft
führt jährlich zwei Mitgliedertreffen in Bad Nenndorf durch. An jedem
letzten Mittwoch im Monat findet während der Öffnungszeiten eine Lesung
statt.
Aktualisiert: 19.4.2022
Quellen:
Barbara
Magen (Hg.): Heimaterinnerungen nach dem Zweiten Weltkrieg. Ein Projekt
zur Zukunft der niedersächsischen Heimatsammlungen aus den historisch
ostdeutschen Gebieten Schriftenreihe des Museumsverbandes Niedersachsen
und Bremen 4). Hannover 2019.
Niedersächsisches Ministerium für
Inneres und Sport (Hrsg.): Dokumentation der Heimatsammlungen von
Flüchtlingen, Vertriebenen und Aussiedlern in Niedersachsen. Oldenburg
2012, S. 48f.
Fotografien:
Museumsverband
für Niedersachsen und Bremen e. V.: Projekt "Erfassung und
Dokumentation des Kulturguts der Heimatsammlungen und Heimatstuben in
Niedersachsen 2008/2009", im Auftrag des Niedersächsischen Ministeriums
für Inneres, Sport und Integration.
Agnes Miegel gilt aufgrund ihrer Nähe zum Nationalsozialismus als umstrittene Schriftstellerin. Vgl. Ernst Klee: Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. Frankfurt am Main 2007, S. 409f. Zur Rolle von Agnes Miegel siehe auch: Jan-Henning Brinkmann: "Literarische Seniorenzirkel"? Gesellschaften zur Förderung des Werkes von Schriftstellern des "Dritten Reiches" (Miegel, Kolbenheyer, Blunck). In: Rolf Düsterberg (Hrsg.): Dichter für das "Dritte Reich": biografische Studien zum Verhältnis von Literatur und Ideologie. Band 2 - Neun Autorenporträts und ein Essay über literarische Gesellschaften zur Förderung des Werkes völkischer Dichter. Bielefeld 2011, S. 301-342.