Ostdeutsche Heimatstube mit Schippenbeiler Zimmer (eingelagert)
Die
Heimatstube gründete 1956 Otto Patzerat, ein ehemaliger Lehrer und
Bürgervorsteher, gebürtig aus Schippenbeil [heute: Sępopol, Polen], der
auch die Fossiliensammlung des Heimatmuseums begann. Es handelt sich um
Schenkungen und Leihgaben ehemaliger Schippenbeiler. Zunächst in
einem Strohdachhaus untergebracht, das als Lehrerhaus gedient hatte, zog
die Stube in eine Mädchenschule und schließlich in das ehemalige
Altersheim "Haus am Kamp". Als dieses 2011 verkauft wurde, mussten die
Exponate eingelagert werden. Nachdem das alte, leerstehende Rathaus in
der Breitenburgerstraße von der Gemeinde 2019 zum Heimatmuseum umgebaut
worden war, konnte zwar das Zimmer nicht wieder aufgestellt werden. Es
erscheint aber mit ausgewählten Exponaten in Sonderausstellungen, die z.
B. anläßlich des regelmäßig stattfindenden Jugendaustausches zwischen
Lägerdorf und dem heutigen Schippenbeil, nämlich Sepopol, gezeigt
werden.
Kontakt Heimatmuseum Breitenburgerstraße 23 25566 Lägerdorf Tel.: 04828/7903456 E-Mail: heimatmuseum@laegerdorf.de
Öffnungszeiten jeden 1. Sonnabend im Monat 14:00-17:00 Uhr
Zum Bestand gehören wenige Bücher, mehrere Ordner mit Lebensläufen und Fluchtgeschichten, Messtischblätter, etwa 50 Fotografien, mehrere Leinenhandtücher, ein Dirndl mit Bernsteinknöpfen aus dem Jahr 1928 und eine teils nachgenähte Frauentracht. Auch ein nachgebauter Kurenwimpel ist ausgestellt, ein Paar selbst gebaute Skier, die auf der Flucht getragen wurden und Heimatandenken wie Bügel, Aschenbecher und Flaschen sowie Heimaterde. Die Exponate sind beschriftet mit Herkunftsangaben oder Funktion.
Aktualisiert: 20.4.2022
Quellen:
Projekt zur Erfassung der Heimatstuben in Schleswig-Holstein 2010.
Wolfgang
Kessler: Ostdeutsches Kulturgut in der Bundesrepublik Deutschland. Ein
Handbuch der Sammlungen, Vereinigungen und Einrichtungen mit ihren
Beständen. Hg. von der Stiftung Ostdeutscher Kulturrat (OKR). München
1989, S. 107.
Fotografien:
Projekt zur Erfassung der Heimatstuben in Schleswig-Holstein 2010.