Öffnungszeiten jeden 1. Mittwoch im Monat 15:00-18:0 Uhr und nach Vereinbarung
Trägerschaft Bundesheimatgruppe Bolkenhainer Burgenland und Stadt Borken
Zwischen den ehemaligen Bürgern von Stadt und Landkreis Bolkenhain und
der Stadt Borken besteht seit 1965 eine Patenschaft. Ungefähr zu diesem
Zeitpunkt erfolgte auch die Einrichtung einer Heimatstube mit Andenken
an das Bolkenhainer Burgenland. Zu betrachten sind Ansichten,
Haushaltsgegenstände und Bunzlauer Geschirr. Sehenswert ist eine
schlesische Tracht und eine reich bestickte Haube von 1860. Neben
Originalurkunden finden sich die Heimatblätter von 1913-1941. Häufig
frequentiertes Herzstück der "Bolkenhainer Heimatstube" ist das
"Bolkenhainer Bildarchiv", das in acht Bänden historisch wertvolle,
kommentierte Stiche und Fotografien zur Stadt- und
Bevölkerungsgeschichte Bolkenhains und der angrenzenden Dörfer von den
Anfängen bis zum Jahr 1946 enthält. Im Dokumentarzimmer finden sich alle
Daten zu den Einwohnern, Immobilien, Vereinen und Verbänden und die
Einwohnerkartei. Mit den Beständen aus der Heimatstube beteiligte
sich die Heimatgruppe an verschiedenen Ausstellungen. So kam es
beispielsweise zur Mitarbeit und Leihgaben für die Ausstellung „Aufbau West“ und Leihgaben zur Eröffnung des Schlesischen Museums zu Görlitz
sowie zur Ausstellung „Deutsche und Polen“ im Deutschen Historischen
Museum in Berlin. Außerdem unterhält die Bundesheimatgruppe Bolkenhainer
Burgenland eine Dauerausstellung mit alten Bolkenhainer Ansichten in
der Bolkoburg im heute polnischen Schlesien.
Bolkenhain [Bolków], im Jahre 1272 in einer Urkunde Herzog Boleslaus´ II. als "castrum Hain" erstmals erwähnt, befindet sich nördlich des Riesengebirges, am Fuße der Bolkoburg. Seinen vollständigen Namen erhielt der Ort durch den Sohn Boleslaus II., Herzog Bolko I. von Schweidnitz-Jauer, der 1278 Burg sowie Stadt erhielt und ausbaute. Im 14. Jahrhundert erlangte Bolkenhain wichtige stadtrechtliche Privilegien und erstarkte wirtschaftlich. Vor allem durch die Weberei erlebte die Stadt in der frühen Neuzeit einen Aufschwung, auch wenn sie im 17. Jahrhundert in Folge von Brand, Pest und Belagerung schwere Verluste erlitt. Noch im 18./19. Jahrhundert bestimmte die Leineweberei das Wirtschaftsleben; mit dem Unternehmen C.G. Kramsta & Söhne gelangten Bolkenhainer Textilien zu Weltruf. Im Zweiten Weltkrieg blieb Bolkenhain von größeren Zerstörungen verschont. Später lebte die Textilindustrie in Bolków wieder auf; 1971 wurde die Stadt zum Kurort erklärt. Borken und Bolków gingen 1997 eine Partnerschaft ein.
Aktualisiert: 2.10.2020
Quellen:
Dokumentation
der Heimatsammlungen in Deutschland. Ein Projekt am Seminar für
Europäische Ethnologie/Volkskunde der Christian-Albrechts-Universität zu
Kiel in Kooperation mit dem Bundesinstitut für Kultur und Geschichte
der Deutschen im östlichen Europa, Oldenburg, 2008-2012.
Projekt
"Dokumentation der Heimatstuben" am Gerhart-Hauptmann-Haus in
Düsseldorf, in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft "Ostdeutscher
Museen, Heimatstuben und Sammlungen", gefördert durch das Land
Nordrhein-Westfalen 2009.
Schlesisches Museum zu Görlitz:
Projekt "Schlesische Heimatstuben in der Bundesrepublik Deutschland".
2000/2007. Online in Internet: URL: http://www.schlesisches-museum.de/hst/ [Stand 13.08.2008].
Herbert
Schwinge: Die Bolkenhainer Heimatstube im Rahmen der Patenschaft mit
der Stadt Borken. In: Kreis Borken (Hrsg.): Zusammen getragen:
ostdeutsches Kulturgut im Kreis Borken. Borken 1989, S. 157.
Wolfgang
Kessler: Ostdeutsches Kulturgut in der Bundesrepublik Deutschland. Ein
Handbuch der Sammlungen, Vereinigungen und Einrichtungen mit ihren
Beständen. Hg. von der Stiftung Ostdeutscher Kulturrat (OKR). München
1989, S. 274.
Fotografien:
Projekt "Dokumentation
der Heimatstuben" am Gerhart-Hauptmann-Haus in Düsseldorf, in
Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft "Ostdeutscher Museen,
Heimatstuben und Sammlungen", gefördert durch das Land
Nordrhein-Westfalen 2009.