Öffnungszeiten Dienstag bis Freitag 10.00 - 12.00 Uhr 15.00 - 17.00 Uhr Samstag und Sonntag 10.00 - 12.00 Uhr Mai bis September auch 15.00 - 17.00 Uhr
Die
1959 gegründete Heimatstube Hirschberg ist seit den 1970er Jahren in
vier Räumen der ehemaligen Kreissparkasse (jetzt Außenstelle Landkreis
Hildesheim) in der Ständehausstraße 1 untergebracht. Die Gründung der
Sammlung stand im Zusammenhang mit der Übernahme der Patenschaft des
ehemaligen Landkreises Alfeld für die Vertriebenen aus Stadt und Kreis
Hirschberg. Mit der Kreisreform 1977 übernahm der Landkreis Hildesheim
diese Patenschaft. In das der Patenschaft zugehörige Kuratorium
entsandte der Landkreis drei Mitglieder des Kreistages. Hauptaufgabe des
Kuratoriums war die Veranstaltung des Hirschberger Heimattreffens im
zweijährigen Rhythmus, welches in den 1960er-Jahren noch über 10.000
Teilnehmerinnen und Teilnehmer zählte sowie die Unterhaltung der
Heimatstube. Das Kuratorium ist inzwischen aufgelöst, seine Aufgaben
sind dem „Partnerschaftsverein Deutsch-Polnische-Verständigung e.V."
übertragen worden.
Die Heimattreffen finden noch statt, 2014 hat
man es in Jelenia Gora organisiert. Die Heimatstube ist mit ihrem
Bestand an die Stadt Alfeld (Leine) übergeben worden. Sie ist jetzt Teil
des Museums der Stadt Alfeld, welches das Inventar erfasste.
Tourismuswerbetafel „Seifershau“, ca. 1930er Jahre
Hirschberg
[Jelenia Góra] liegt im Talkessel zwischen Boberkatzbachgebirge und dem
Kamm des Riesengebirges mit der Schneekoppe. Die Stadt ist das
Fremdenverkehrszentrum für das Riesengebirge. Bemerkenswert sind daher
die Exponate, die der Geschichte des Tourismus zuzurechnen sind: alte
Werbeplakate, Postkarten oder Andenkenporzellan. Die Sammlung wurde
laufend erweitert, z.B. um aktuelle Kristallstücke aus der
Josephinenhütte. Originell sind die verschiedenen Rübezahlfiguren, drei
von ihnen fast lebensgroß, ebenso wie das Modell eines „Heemtehauses“,
eines Umgebindehauses, mit abnehmbarem Dach.
Der ursprüngliche
Bestand wurde aus Erinnerungsstücken zusammengestellt, die auf der
Flucht mitgebracht worden waren, darunter ein Weidenkorb, der das
gesamte Hab und Gut einer Familie beherbergte, das sie mitnehmen durfte.
Zur Sammlung gehören außerdem Trachten und Trachtenhauben, Textilien in
Blaudruck und mit Stickerei, Archivgut und Bücher, z.B. ein
Hirschberger Gesangbuch aus dem 18. Jahrhundert. Unter den Büchern
befinden sich mehrere Ortschroniken.
„Neues Hirschbergisches Gesangbuch“
Aktualisiert: 7.6.2021
Quellen
Barbara
Magen (Hg.): Heimaterinnerungen nach dem Zweiten Weltkrieg. Ein Projekt
zur Zukunft der niedersächsischen Heimatsammlungen aus den historisch
ostdeutschen Gebieten Schriftenreihe des Museumsverbandes Niedersachsen
und Bremen 4). Hannover 2019.
Niedersächsisches Ministerium für
Inneres und Sport (Hrsg.): Dokumentation der Heimatsammlungen von
Flüchtlingen, Vertriebenen und Aussiedlern in Niedersachsen. Oldenburg
2012, S. 34f.
Museumsverband für Niedersachsen und Bremen e. V.:
Projekt "Erfassung und Dokumentation des Kulturguts der
Heimatsammlungen und Heimatstuben in Niedersachsen 2008/2009", im
Auftrag des Niedersächsischen Ministeriums für Inneres, Sport und
Integration.
Projekt "Schlesische Heimatstuben in der
Bundesrepublik Deutschland" des Schlesischen Museums zu Görlitz.
2000/2007. Online in Internet: URL: http://www.schlesisches-museum.de/hst/ [Stand: 13.10.2020].
Wolfgang
Kessler: Ostdeutsches Kulturgut in der Bundesrepublik Deutschland. Ein
Handbuch der Sammlungen, Vereinigungen und Einrichtungen mit ihren
Beständen. Hg. von der Stiftung Ostdeutscher Kulturrat (OKR). München
1989, S. 272.
Fotografie:
Museumsverband
für Niedersachsen und Bremen e. V.: Projekt "Erfassung und
Dokumentation des Kulturguts der Heimatsammlungen und Heimatstuben in
Niedersachsen 2008/2009", im Auftrag des Niedersächsischen Ministeriums
für Inneres, Sport und Integration