In
der Nachkriegszeit wurden der Laubaner Heimatbund e.V. (zuständig für
den Landkreis) und die Laubaner Gemeinde (zuständig für die Stadt
Lauban) gegründet. Beide Heimatgemeinschaften stehen in der Patenschaft
der Stadt bzw. des Landkreises Hildesheim. Schenkungen gelangten in das
Stadt- oder Kreisarchiv in Hildesheim, ohne dass eine Zusammenführung
oder gar die Einrichtung einer gemeinsamen Heimatstube realisiert werden
konnte. Deshalb autorisierten beide Heimatgemeinschaften das private
Archiv „Archiv Stadt und Kreis Lauban“ (gegründet 1979), als
Heimatarchiv zu fungieren. 2002 gab es zum 50. Laubaner Treffen eine
Ausstellung im Hildesheimer Rathaus. Im Anschluss daran verblieb im
Rathaus eine Auswahl an Exponaten in einer Vitrine. Hier sind einige
geschnitzte Holzmodeln mit markanten Gebäuden sowie Grafiken und
Ölbilder (mit Ansichten von Neisse, Lauban und Umgebung) und wenige
andere Erinnerungsobjekte zu sehen.
Zinnteller mit der Stadtansicht Lauban (Leihgabe Roemer-Museum)
2010
beauftragte auch die neue Stiftung Laubaner Gemeinde, Stadt und
Landkreis Lauban das Privatarchiv mit der Bearbeitung und
Zwischenlagerung bis zu einer endgültigen Klärung des Verbleibs der
Sammlung. Angestrebt wird weiterhin die Erhaltung als eigenständige
Sammlung im Verbund mit anderen schlesischen Beständen. Das Privatarchiv
„Archiv Stadt und Kreis Lauban“ stellt seine Informationen im Internet
unter www.Archiv-Lauban.de
Interessierten zur Verfügung und unterstützt bei der
Urkundenbeschaffung aus polnischen Beständen. Momentan sind fast 200.000
genealogische Datensätze erfasst. Die Marklissaer Heimatstube wurde dem
Privatarchiv übertragen.
Aktualisiert: 23.3.2020
Quellen:
Barbara
Magen (Hg.): Heimaterinnerungen nach dem Zweiten Weltkrieg. Ein Projekt
zur Zukunft der niedersächsischen Heimatsammlungen aus den historisch
ostdeutschen Gebieten Schriftenreihe des Museumsverbandes Niedersachsen
und Bremen 4). Hannover 2019.
Niedersächsisches Ministerium für
Inneres und Sport (Hrsg.): Dokumentation der Heimatsammlungen von
Flüchtlingen, Vertriebenen und Aussiedlern in Niedersachsen. Oldenburg
2012, S. 100f.
Museumsverband für Niedersachsen und Bremen e.
V.: Projekt "Erfassung und Dokumentation des Kulturguts der
Heimatsammlungen und Heimatstuben in Niedersachsen 2008/2009", im
Auftrag des Niedersächsischen Ministeriums für Inneres, Sport und
Integration.
Wolfgang
Kessler: Ostdeutsches Kulturgut in der Bundesrepublik Deutschland. Ein
Handbuch der Sammlungen, Vereinigungen und Einrichtungen mit ihren
Beständen. Hg. von der Stiftung Ostdeutscher Kulturrat (OKR). München
1989, S. 278.
Fotografie:
Museumsverband
für Niedersachsen und Bremen e. V.: Projekt "Erfassung und
Dokumentation des Kulturguts der Heimatsammlungen und Heimatstuben in
Niedersachsen 2008/2009", im Auftrag des Niedersächsischen Ministeriums
für Inneres, Sport und Integration.