In
den Jahren 2017 bzw. 2020 wurde die Liegnitzer Sammlung in Wuppertal
abgebaut, um Teil der „Stiftung Schlesische Heimatstuben", in der
„Stiftung Erinnerung, Begegnung, Integration - Stiftung der
Heimatvertriebenen im Freistaat Sachsen" zu werden: http://www.vertriebene-in-sachsen.de
Die
Stadt Wuppertal hatte 1952 die Patenschaft für die aus Liegnitz Stadt
und Land geflüchteten und vertriebenen Deutschen übernommen. Im Jahr
1980 gründete die Bundesgruppe Liegnitz die Heimatsammlung. Sie war bis
2009 auf einer Etage in einem der beiden klassizistischen
„Haspel-Häuser“ untergebracht. 2009 bis 2020 befand sich die Sammlung im
Verwaltungsgebäude Vohwinkel in der Rubensstr. 4.
Betreut wurde die Präsentation vom "Arbeitskreis Liegnitzer Sammlung Wuppertal", in dem die beiden Liegnitzer Vereine, die Bundesgruppe Liegnitz - Stadt und Land - e.V. und die Historische Gesellschaft Liegnitz e.V., kooperieren. Dieser Arbeitskreis organisierte mehrere
Sonderausstellungen, die unter anderem in Breslau, Düsseldorf,
Königswinter, Liegnitz, Siegburg und Görlitz zu sehen waren.
Kooperationen mit dem Kupfermuseum und dem Staatsarchiv in Liegnitz sind
den Vereinen wichtig. Im Juni 1993 wurde eine Partnerschaft
zwischen den Städten Wuppertal und Legnica vereinbart. Abwechselnd
finden die Patenschaftstreffen der Liegnitzer in Wuppertal und die
Heimattreffen in Legnica / Liegnitz statt.
Die
Liegnitzer Sammlung, die Mitglied im Rheinischen Museumsbund war,
enthält Gegenstände aus Stadt und Landkreis Liegnitz und aus dem
ehemaligen Herzogtum. Zum reichhaltigen Bestand gehören Grafiken und
Zeichnungen, Möbel, Schriftstücke, Münzen, archäologische Fundstücke,
Bunzlauer Keramik und Textilien. Hervorzuheben sind die wertvollen
Möbelstücke und die archäologischen Funde, ferner eine reiche Sammlung
Münzen vor allem des 16. / 17. Jahrhunderts. An Textilien sind
Leinen, Tücher, Fahnen, Trachtenhauben aus Schlesien sowie
Trachtenpuppen im Bestand. Dioramen (Schaukästen) mit
Kriegsdarstellungen zeigen einzelne Schlachten seit dem 13. Jahrhundert.
Die Sammlung enthält zudem Bunzlauer Tonwaren und Gebrauchsgeschirr
sowie Porzellane, Gläser und Bestecke. Der Grafikbestand setzt sich aus
etwa 100 Stahl- und Kupferstichen von Blätterbauer zusammen, 120
Zeichnungen und Aquarelle von E. Springer, ca. 100 Aquarelle von Carl
Loewe, einige Ölgemälde von Hubertus Breitkopf und Kupferstiche von
Rudolf Haake. Der Buchbestand enthält Bände aus dem 16. und 17.
Jahrhundert und alle Ausgaben des "Geschichts- und Altertumsverein
Liegnitz". Zudem sind die Amtsblätter der königlichen preußischen
Regierung zu Liegnitz 1811 bis 1943 vorhanden. Liegnitz war Sitz des
Regierungspräsidiums von Niederschlesien. Eine Sammlung von etwa 1500
Postkarten von Liegnitz in der Zeit von 1885 bis 1945 sowie diverse
Fotografien und Luftaufnahmen vermitteln ein historisches Bild der
Stadt.
Aktualisiert: 2.2.2022
Quellen:
Dokumentation
der Heimatsammlungen in Deutschland. Ein Projekt am Seminar für
Europäische Ethnologie/Volkskunde der Christian-Albrechts-Universität zu
Kiel in Kooperation mit dem Bundesinstitut für Kultur und Geschichte
der Deutschen im östlichen Europa, Oldenburg, 2008-2012.
Projekt
"Dokumentation der Heimatstuben" am Gerhart-Hauptmann-Haus in
Düsseldorf, in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft "Ostdeutscher
Museen, Heimatstuben und Sammlungen", gefördert durch das Land
Nordrhein-Westfalen 2009.
Projekt "Schlesische Heimatstuben in
der Bundesrepublik Deutschland" des Schlesischen Museums zu Görlitz.
2000/2007. Online in Internet: URL: http://www.schlesisches-museum.de/hst/ [Stand: 13.10.2020].
Fotografien:
Projekt
"Dokumentation der Heimatstuben" am Gerhart-Hauptmann-Haus in
Düsseldorf, in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft "Ostdeutscher
Museen, Heimatstuben und Sammlungen", gefördert durch das Land
Nordrhein-Westfalen 2009.