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Lexika und Dokumentationen

Dokumentation der Heimatsammlungen in Deutschland

Münsterberger Heimatstube

Bezirksamt Brackwede
Germanenstr. 22
33647 Bielefeld - Brackwede

Kontakt
Herbert Müller
Wapschledde 42
58644 Iserlohn
Tel.: 02374/74720

Gerhard Winkler
Tel.: 05244/8306

Öffnungszeiten
nach Vereinbarung

Trägerschaft
Bundesheimatgruppe Münsterberg und Bezirksverwaltung Bielefeld - Brackwede
NRW Muen DSCF1239
Brackwede übernahm 1958 die Patenschaft über Münsterberg, 1959 folgte die Gründung der Heimatkreisgemeinschaft. Die Heimatstube, 1973 von Alfred Rother und Rudolf Kolodziej eingerichtet, ist sehr anschaulich und großzügig. Sie dient nicht nur als Heimatmuseum, sondern auch als Versammlungsraum der noch aktiven Landsmannschaften und Ortsgruppen.
Gezeigt werden Landkarten, Fotografien von Persönlichkeiten und Stadtansichten, drei gewebte Wappen, ein Messgewand, zwei Münsterberger Fahnen, ein Stadtmodell Münsterbergs, Porzellan aus dem Schlesischen Hof, wenige Münzen sowie ‚Heimaterde‘. Bemerkenswert sind die Fahne des Männer- u. Jünglingsvereins Münsterberg von 1894 und das Messgewand mit Stola und Manipel. Im Jahr 2007 konnten die Räumlichkeiten erweitert und neu ausgestattet werden. Für Familienforscher könnte die Heimatsortskartei mit 56 Ordnern interessant sein sowie ein Bürgerbrief Münsterbergs von 1815.
NRW Muen DSCF1236

Münsterberg [Ziębice], 1253 erstmals urkundlich erwähnt, liegt an der Ohle. Die unter kaiserlicher Herrschaft zum Ende des 16. Jahrhunderts wirtschaftlich erstarkte Stadt wurde im Dreißigjährigen Krieg stark zerstört. Nach 1742 erhielt Münsterberg Zuwachs durch böhmische Protestanten, denen Friedrich der Große in Schlesien Aufnahme gewährte. Die Landwirtschaft im Umkreis der Stadt spielte im Wirtschaftsleben eine große Rolle, besonders der Hopfenanbau, der durch die böhmischen Einwanderer noch intensiviert wurde. Außerdem spielte Zuckerrübenverarbeitung ein wichitge Rolle, es gab die Konservenfabrik Seidel, welche lokale Produkte verarbeitete sowie eine Tonröhren- und Schamottfabrik. Im Zweiten Weltkrieg nahm die Stadt kaum Schaden. Sie wurde zusammen mit der Grafschaft Glatz polnisch und präsentiert sich heute unter anderem als touristisches Ziel.

Aktualisiert: 18.6.2021
Quellen:
  • Projekt "Dokumentation der Heimatstuben" am Gerhart-Hauptmann-Haus in Düsseldorf, in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft "Ostdeutscher Museen, Heimatstuben und Sammlungen", gefördert durch das Land Nordrhein-Westfalen 2009.
  • Projekt "Schlesische Heimatstuben in der Bundesrepublik Deutschland" des Schlesischen Museums zu Görlitz. 2000/2007. Online in Internet: URL: http://www.schlesisches-museum.de/hst/ [Stand: 13.06.2021].
  • M.G.M. Antoni: Ostdeutsche Museen und Sammlungen in der Bundesrepublik Deutschland und Österreich. Hg. Vom Bundesministerium des Innern. Bonn o.J. [1990], S. 111.
  • Wolfgang Kessler: Ostdeutsches Kulturgut in der Bundesrepublik Deutschland. Ein Handbuch der Sammlungen, Vereinigungen und Einrichtungen mit ihren Beständen. Hg. von der Stiftung Ostdeutscher Kulturrat (OKR). München 1989, S. 261.

Fotografien:

  • Projekt "Dokumentation der Heimatstuben" am Gerhart-Hauptmann-Haus in Düsseldorf, in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft "Ostdeutscher Museen, Heimatstuben und Sammlungen", gefördert durch das Land Nordrhein-Westfalen 2009.