Die Namslauer
Heimatstube befand sich ursprünglich im kleinen Sitzungssaal in der
Kreisverwaltung Euskirchen. Die Kopfseite des Raumes nahm der Plan der
Festung Namslau (1722 - 1724) ein, der nach einem Original im
Heeresarchiv Wien erstellt wurde. Wappen und Fotografien nahmen Bezug
auf Geschichte und Bedeutung der Stadt. In Vitrinen waren Archivalien
ausgestellt, von Bedeutung das Brau-Urbar (ein Verzeichnis der
Einkünfte und Güter) von 1709, aber auch Zeichnungen und Gläser. Mittlerweile
befindet sich die Namslauer Stube in einem kleineren Besprechungsraum,
in dem Fotoposter von Namslau/Namysłów aus den Jahren 2013/14 zu sehen
sind. Sie zeigen markanate Bauwerke der Stadt heute. Außerdem steht in
diesem Raum eine Schrankwand (4,50 m breit, 2,26 m hoch), in der wir
alle weiteren Sammlungsbestände lagern. Die große, vollständig
inventarisierte Dia-Sammlung ist im Gebäude der Kreisverwaltung in
Euskirchen untergebracht. Im Archiv befindet sich eine geordnete
Sammlung von Kopien zur Geschichte des Kreises Namslau aus den
verschiedensten Archiven des deutschsprachigen Raumes.
Namslau
[Namyslów] liegt rund 50 km östlich von Breslau und wurde am 14. März
1249 gegründet. Die Herrschaft über den Ort wechselte häufig zwischen
den schlesischen Herzögen. 1335 ging Namslau an König Karl IV. über und
gehörte schließlich zum Herzogtum Breslau. Es folgte der Ausbau der
Stadtbefestigung und der Burg, so dass Namslau der Belagerung durch die
Hussiten standhielt. Wirtschaftliche Bedeutung hatten der Handel und die
Tuchmacherei, die im Gefolge des Dreißigjährigen Krieges jedoch einen
Niedergang erfuhren. Zwar wurde Namslau unter preußischer Herrschaft
Kreisstadt, doch die Bedeutung der Stadt blieb eher gering. Im 19.
Jahrhundert war das Wirtschaftsleben ländlich geprägt. Das bekannteste
Unternehmen war die Brauerei Haselbach, die eine schon im 14.
Jahrhundert nachweisbare Brautradition fortsetzte. August Haselbach
erwarb 1862 die 1538 errichtete Schlossbrauerei und kaufte 1895 das
Schloss.
Aktualisiert: 19.10.2020
Quellen:
Projekt
"Schlesische Heimatstuben in der Bundesrepublik Deutschland" des
Schlesischen Museums zu Görlitz. 2000/2007. Online in Internet: URL: http://www.schlesisches-museum.de/hst/ [Stand: 13.10.2020].
Fotografien:
Projekt
"Dokumentation der Heimatstuben" am Gerhart-Hauptmann-Haus in
Düsseldorf, in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft "Ostdeutscher
Museen, Heimatstuben und Sammlungen", gefördert durch das Land
Nordrhein-Westfalen 2009.
Projekt "Schlesische Heimatstuben in
der Bundesrepublik Deutschland" des Schlesischen Museums zu Görlitz.
2000/2007. Online in Internet: URL: http://www.schlesisches-museum.de/hst/ [Stand: 13.10.2020].