Nach
dem Zweiten Weltkrieg kam ein überwiegender Teil der
Niederschwedeldorfer Bevölkerung nach Kloster Oesede. 1962 wurde die
Heimatgruppe Niederschwedeldorf e.V. gegründet und die Gemeinde Kloster
Oesede übernahm die Patenschaft für die Niederschwedeldorfer. Im selben
Jahr wurde die Heimatstube eröffnet. 1970 entstand die Stadt
Georgsmarienhütte durch den Zusammenschluss mehrerer Gemeinden. Noch im
selben Jahr erneuerte sie die Patenschaft. Bis heute ist die
Heimatstube vor allem ein gestalteter Versammlungsraum, der regelmäßig
für Vorstandssitzungen usw. genutzt wird.
Bildmaterial und
Literatur zu Schlesien (Glatz) bilden einen Schwerpunkt der Sammlung.
Einige Modelle geben einen anschaulichen Einblick in das Aussehen des
Ortes. Aufgrund einer Schenkung der Baronin Gudula von Münchhausen,
deren Familie aus Niederschwedeldorf stammt, ist die Heimatstube mit
historischen Möbelstücken ausgestattet. Neben besonderen Stücken aus dem
Besitz der Familie Münchhausen (z. B. eine Kuhschwanzpendeluhr und ein
gestickter Glockenzug) finden sich für die Region Glatz bedeutsame
Bücher aus dem 19. Jahrhundert. Zu nennen ist auch ein als „Reliquie“
bezeichnetes Kissen, vermutlich aus dem 18. Jahrhundert, das aus der
Anna-Kirche in Niederschwedeldorf [heute: Szalejów Dolny] stammt.
Aktualisiert: 14.6.2021
Quellen:
Barbara
Magen (Hg.): Heimaterinnerungen nach dem Zweiten Weltkrieg. Ein Projekt
zur Zukunft der niedersächsischen Heimatsammlungen aus den historisch
ostdeutschen Gebieten Schriftenreihe des Museumsverbandes Niedersachsen
und Bremen 4). Hannover 2019.
Niedersächsisches Ministerium für
Inneres und Sport (Hrsg.): Dokumentation der Heimatsammlungen von
Flüchtlingen, Vertriebenen und Aussiedlern in Niedersachsen. Oldenburg
2012, S. 80.
Museumsverband für Niedersachsen und Bremen e. V.:
Projekt "Erfassung und Dokumentation des Kulturguts der Heimatsammlungen
und Heimatstuben in Niedersachsen 2008/2009", im Auftrag des
Niedersächsischen Ministeriums für Inneres, Sport und Integration.
Projekt
"Schlesische Heimatstuben in der Bundesrepublik Deutschland" des
Schlesischen Museums zu Görlitz. 2000/2007. Online in Internet: URL: http://www.schlesisches-museum.de/hst/ [Stand: 10.6.2021].
Niederschwedeldorfer Heimatstube eröffnet. In: Der Schlesier 1 (1963), S. 5.
Fotografien:
Museumsverband
für Niedersachsen und Bremen e. V.: Projekt "Erfassung und
Dokumentation des Kulturguts der Heimatsammlungen und Heimatstuben in
Niedersachsen 2008/2009", im Auftrag des Niedersächsischen Ministeriums
für Inneres, Sport und Integration.