Die
Heimatstube in Detmold, 1976 gegründet, war dem gesamten Kreis
Sagan-Sprottau gewidmet und in einem Raum der Volkshochschule Detmold
untergebracht. Gezeigt wurde Archiv- und Bibliotheksgut, einige
Grafiken, Zeichnungen und Landkarten, ferner eine Urkunde mit dem Siegel
von Sagan aus dem Jahr 1424. Außerdem waren ein neueres Modell der
Gnadenkirche Sagans, Ansichten der Städte und ein Siegelabdruck aus dem
16. Jahrhundert zu sehen. Heimaterde und die Patenschaftsurkunde
gehörten ebenfalls zum Bestand. 2016 wurde die Sammlung an Haus Schlesien in Königswinter-Heisterbacherrott abgegeben.
Die
Stadt Sagan [Żagań] am Bober wurde vor 1260 gegründet. Die Herrschaft
über das Fürstentum wechselte häufig. 1549 kam es an das Haus Habsburg
und wurde von diesem weiter verliehen. Kaiser Ferdinand II. belehnte den
General Wallenstein 1628 mit dem Fürstentum Sagan, der den Bau einer
neuen Schlossanlage begann. Für die städtische Wirtschaft bestimmend
waren die Tuchmacherei, der Eisenhandel und die Bierbrauerei im
Mittelalter, später die Textilindustrie.
Sprottau [Szprotawa],
gleichfalls am Bober gelegen, ist im Jahr 1260 erstmals urkundlich als
civitas erwähnt. Neben Ackerbau und Handwerk hatte vor allem die
Tuchmacherei sowie der Eisenwaren- und Getreidehandel entscheidenden
Einfluss auf die Stadt. Das doppeltürmige Rathaus ist das Wahrzeichen
Sprottaus. 1932 wurden Sagan und Sprottau zu einem Kreis zusammengeschlossen; Sagan erhielt den Sitz der Verwaltung.
Aktualisiert: 16.10.2020
Quellen:
Projekt
"Dokumentation der Heimatstuben" am Gerhart-Hauptmann-Haus in
Düsseldorf, in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft "Ostdeutscher
Museen, Heimatstuben und Sammlungen", gefördert durch das Land
Nordrhein-Westfalen 2009.
Projekt "Schlesische Heimatstuben in
der Bundesrepublik Deutschland" des Schlesischen Museums zu Görlitz.
2000/2007. Online in Internet: URL: http://www.schlesisches-museum.de/hst/ [Stand: 13.10.2020].
Fotografien:
Projekt
"Dokumentation der Heimatstuben" am Gerhart-Hauptmann-Haus in
Düsseldorf, in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft "Ostdeutscher
Museen, Heimatstuben und Sammlungen", gefördert durch das Land
Nordrhein-Westfalen 2009.