Kultur- und Erinnerungsstätte Hindenburg OS gestern - Zabrze heute Bismarckplatz 10 (Luisenschule) 45128 Essen
Kontakt Helga Zöllig Tel.: 0201/675403
Öffnungszeiten zugänglich wochentags nach Vereinbarung
Das
erste Hindenburger Heimattreffen fand 1953 in Essen statt. Die Stadt
übernahm die Patenschaft für Hindenburg O.S. Seit Anfang der 1990er
Jahre besteht eine Hindenburger Sammlung. Die frühere Ausstellung in der
Bückmannshof-Schule über die geschichtliche Entwicklung Hindenburgs und
Oberschlesiens wurde durch Frau Dr. Veronika Grabe im Auftrag des
Vereins neugestaltet und 1997 der Öffentlichkeit vorgestellt. Im Jahr
2007 eröffnete die Sammlung wiederum in neuen Räumen der ehemaligen
Luisenschule mit einem modernen Ausstellungskonzept.
Die
Exponate sind sorgsam aus den Beständen ausgewählt. In chronologischen
Abteilungen wird über die Geschichte der Stadt Hindenburg und
Oberschlesien ebenso informiert wie über die deutsch-polnischen
Beziehungen. Gezeigt werden Objekte des Bergbaus (Berglampen,
Kohleschnitzereien, Bergmannstracht), Fotografien und Dokumente,
persönliche Erinnerungsstücke, Landkarten und Stadtpläne. Sehenswert
sind die Fahnen, Orden und Abzeichen aus dem 19. und 20. Jahrhundert
sowie die Kunstgegenstände (Eisenkunstguss, Skulpturen). Auch Objekte
mit jüdischem und polnischem Bezug sind berücksichtigt. Darüber
hinaus finden sich Zeitungen, Büchern und Postkarten mit regionalem
Bezug. In den großzügigen Räumlichkeiten gaben die Gestalter der
Ausstellung den Vertretern der jetzt polnischen Stadt Zabrze die
Möglichkeit, das gegenwärtige Stadtbild in einer Dauerausstellung
präsentieren zu können. Mit dem Standort der Sammlung in der ehemaligen
Luisenschule ist die Präsentation seit 2010 integriert in das "Haus der
Essener Geschichte", in dem neben dem Stadtarchiv zukünftig auch
verschiedene Ausstellungsbereiche zu Themen der Essener Geschichte
untergebracht sein werden.
Hindenburg
[Zabrze], mitten im oberschlesischen Industrierevier gelegen, ging aus
einem um 1300 erstmals erwähnten Dorf "Sadbre sive Cunczindorf" hervor.
Der Ort erlangte erst mit der Industrialisierung an Bedeutung. Großen
Einfluss auf die Geschichte Hindenburgs / Zabrzes hatte die Familie
Henckel von Donnersmarck. Mitte des 19. Jahrhunderts ließ sie eine
Hochofenanlage und eine Koksanstalt errichten. Es folgten weitere
Industrieanlagen und verarbeitende Industrien. 1905 vereinigte man
umliegende Landgemeinden und Gutsbezirke zu einer Großgemeinde Zabrze,
die sich nach dem Sieg Hindenburgs in Tannenberg 1915 den Namen
Hindenburg gab. 1922 erhielt Hindenburg den Stadtstatus. Überdies ist die Heimatsammlung Teil der virtuellen Präsentation Historischer
Ostdeutscher Heimatsammlungen der Vertriebenen in Nordrhein-Westfalen,
die von der Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen vorgelegt wird.
Aktualisierung: 1.6.2022
Quellen:
Dokumentation
der Heimatsammlungen in Deutschland. Ein Projekt am Seminar für
Europäische Ethnologie/Volkskunde der Christian-Albrechts-Universität zu
Kiel in Kooperation mit dem Bundesinstitut für Kultur und Geschichte
der Deutschen im östlichen Europa, Oldenburg, 2008-2012.
Informationen der Landsmannschaft Schlesien, Bundesgeschäftsführung vom 25.11.2008.
Projekt
"Schlesische Heimatstuben in der Bundesrepublik Deutschland" des
Schlesischen Museums zu Görlitz. 2000/2007. Online in Internet: URL: http://www.schlesisches-museum.de/hst/ [Stand: 13.10.2021].
Walter
Engel und Hans-Jürgen Schuch: Ostdeutsches Kulturerbe. Museen -
Heimatstuben - Sammlungen in Nordrhein-Westfalen. Berlin 2001, S. 64-65.
Wolfgang
Kessler: Ostdeutsches Kulturgut in der Bundesrepublik Deutschland. Ein
Handbuch der Sammlungen, Vereinigungen und Einrichtungen mit ihren
Beständen. Hg. von der Stiftung Ostdeutscher Kulturrat (OKR). München
1989, S. 272.
Fotografien:
Dokumentation
der Heimatsammlungen in Deutschland. Ein Projekt am Seminar für
Europäische Ethnologie/Volkskunde der Christian-Albrechts-Universität zu
Kiel in Kooperation mit dem Bundesinstitut für Kultur und Geschichte
der Deutschen im östlichen Europa, Oldenburg, 2008-2012.