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Lexika und Dokumentationen

Dokumentation der Heimatsammlungen in Deutschland

Heimatstube Kreis Leobschütz

im Bischof-Nathan-Werk
Schillerstr. 2
37632 Eschershausen

Auskunft
Johannes Olschimke
E-Mail: johannesolschimke@web.de

Öffnungszeiten
nach Vereinbarung

1963 gründete Prälat Eduard Beigel, selbst Vertriebener aus Sauerwitz im Kreis Leobschütz, die erste Heimatstube. 1987 nahm sein Nachfolger, Prälat Dr. Wolfgang Grocholl, eine Neugestaltung der Räumlichkeiten vor. Das professionell geführte Heimatmuseum ist übersichtlich aufgebaut und beeindruckt durch seine reichhaltigen Bestände. Die Ausstellungs- und Archivräume befinden sich über die fünf Häuser der Bischof-Nathan-Anlage verteilt. Es werden u.a. verschiedene Trachten der Region, Facetten des jüdischen Lebens in Leobschütz und sakrale Objekte gezeigt. Man kann sich zum Leben und Werk von Prälat Beigel sowie zu Bischof Nathan und seiner Gründung der Heil- und Pflegeanstalt Branitz informieren. Eine Reihe von Ölbildern, Druckgrafiken und Aquarellen werden ausgestellt, u.a. von dem akademischen Kunstmaler Richard Karger (1887–1973) aus Leobschütz. Die Bibliothek weist einen großen Bestand von historischer Literatur zur Region auf, ergänzt durch Nachschlagewerke und Zeitschriftenreihen.

NI90 Esch Leo

Tabernakeltüren der Kirche St. Peter und Paul in Altstett

In den Archivräumen befinden sich u.a. Filme, Tonträger, Dias, Landkarten und Sammlerbestände. So ist etwa der Sammlungsnachlass des Musikwissenschaftlers Johannes Mainka (1924–1995) vorhanden. Darüber hinaus gibt es eine Anzahl von Archivalien zu einzelnen Leobschützer Ortschaften, Schulen, Kirchen, zur Visitatorentätigkeit der Prälaten Beigel und Grocholl, aber auch Stiche, Karten und Fotosammlungen zu Schlesien. Im Depot sind u.a. Alltags- und Festtagstrachten, Wäsche, Kopf- und Schultertücher fachgerecht gelagert. Seit 1955 verbindet eine Patenschaft den Kreis Holzminden mit dem Kreis Leobschütz, seit 2005 unterhält der Kreis Holzminden eine Partnerschaft mit dem Landkreis Głubczyce (ehem. Leobschütz). Für die Stadt Leobschütz hatte 1951 die Stadt Oldenburg die Patenschaft übernommen (Oldenburg (Stadt Leobschütz, aufgelöst).

Aktualisiert: 19.7.2022

Quellen:
  • Barbara Magen (Hg.): Heimaterinnerungen nach dem Zweiten Weltkrieg. Ein Projekt zur Zukunft der niedersächsischen Heimatsammlungen aus den historisch ostdeutschen Gebieten Schriftenreihe des Museumsverbandes Niedersachsen und Bremen 4). Hannover 2019.
  • Niedersächsisches Ministerium für Inneres und Sport (Hrsg.): Dokumentation der Heimatsammlungen von Flüchtlingen, Vertriebenen und Aussiedlern in Niedersachsen. Oldenburg 2012, S. 78f.
  • Museumsverband für Niedersachsen und Bremen e. V.: Projekt "Erfassung und Dokumentation des Kulturguts der Heimatsammlungen und Heimatstuben in Niedersachsen 2008/2009", im Auftrag des Niedersächsischen Ministeriums für Inneres, Sport und Integration.
  • Projekt "Schlesische Heimatstuben in der Bundesrepublik Deutschland" des Schlesischen Museums zu Görlitz. 2000/2007. Online in Internet: URL: http://www.schlesisches-museum.de/hst/ [Stand: 13.10.2020].

Fotografien:

  • Museumsverband für Niedersachsen und Bremen e. V.: Projekt "Erfassung und Dokumentation des Kulturguts der Heimatsammlungen und Heimatstuben in Niedersachsen 2008/2009", im Auftrag des Niedersächsischen Ministeriums für Inneres, Sport und Integration.