Laut Information der Stadt Peine wurde die Sammlung Ottmachau nach der Auflösung der zuständigen Heimatgemeinschaft 2017 ebenfalls aufgelöst. Teile übernahm das Stadtarchiv Peine.
Die
Stadt Peine übernahm 1955 eine Patenschaft für die ehemaligen Bewohner
von Ottmachau. Die 1948 gegründete Heimatgemeinschaft Ottmachau zeigte
zunächst kleinere Ausstellungen in der Stadtbücherei Peine, bevor die
Heimatsammlung 1985 in eigene Räume zog. Seit der Neugestaltung der
Sammlung 1990 befand sie sich im Rathaus Peine.
Ausstellung im Rathaus Peine
Die
Ausstellung im Rathaus war ansprechend umgesetzt. In mehreren Vitrinen
wurden Aspekte der Kultur- und Wirtschaftsgeschichte von Ottmachau
gezeigt: So ging es um die Entwicklung von handwerklichen und
industriellen Betrieben vom 19. Jahrhundert bis 1945 oder die
Veränderungen durch den von 1928 bis 1933 bei Ottmachau angelegten
größten Stausee Deutschlands. Die Themen wurden durch reichhaltiges
Bildmaterial, insbesondere Fotografien zu einzelnen Persönlichkeiten wie
ehemalige Lehrer, Pfarrer oder Bürgermeister des Ortes präsentiert.
Ausstellung im Rathaus Peine
Die
Architektur der Stadt Ottmachau [heute Otmuchów in Polen] wurde durch
rund 40 großformatige Fotos von Gebäuden und Plätzen sowie durch eine
Anzahl von Grafiken und Ölbildern veranschaulicht. Erhalten geblieben
sind einige Andenken aus Keramik, die von dem hohen Freizeitwert der
Region zeugen, wie z. B. Kuchenteller aus dem Strandbad Ottmachau.
Typische Alltagsgegenstände zeugen vom Leben in Ottmachau wie z. B. ein
Körbchen aus der Spankorbfabrik Haase, aber auch einige wenige Textilien
wie seidene Täschchen und eine Taufdecke von ca. 1900. Ergänzt wird die
Sammlung durch die Aufnahme einzelner Nachlässe.
Die Urkunde der Patenschaft der Stadt Peine für die Stadt Ottmachau von 1955.
Aktualisiert: 15.9.2021
Quellen:
Barbara
Magen (Hg.): Heimaterinnerungen nach dem Zweiten Weltkrieg. Ein Projekt
zur Zukunft der niedersächsischen Heimatsammlungen aus den historisch
ostdeutschen Gebieten Schriftenreihe des Museumsverbandes Niedersachsen
und Bremen 4). Hannover 2019.
Niedersächsisches Ministerium für
Inneres und Sport (Hrsg.): Dokumentation der Heimatsammlungen von
Flüchtlingen, Vertriebenen und Aussiedlern in Niedersachsen. Oldenburg
2012, S. 132f.
Museumsverband für Niedersachsen und Bremen e.
V.: Projekt "Erfassung und Dokumentation des Kulturguts der
Heimatsammlungen und Heimatstuben in Niedersachsen 2008/2009", im
Auftrag des Niedersächsischen Ministeriums für Inneres, Sport und
Integration.
Projekt "Schlesische Heimatstuben in der
Bundesrepublik Deutschland" des Schlesischen Museums zu Görlitz.
2000/2007. Online in Internet: URL: http://www.schlesisches-museum.de/hst/ [Stand 13.10.2020].
Fotografien:
Museumsverband
für Niedersachsen und Bremen e. V.: Projekt "Erfassung und
Dokumentation des Kulturguts der Heimatsammlungen und Heimatstuben in
Niedersachsen 2008/2009", im Auftrag des Niedersächsischen Ministeriums
für Inneres, Sport und Integration.