Kontakt Tel.: 05561/916 504 E-Mail: museum@einbeck.de
Öffnungszeiten Dienstag bis Sonntag 11:00 - 16:00 Uhr
Die
Patenschaft Einbecks für die ehemaligen Patschkauer besteht seit 1954.
Die Heimatsammlung Patschkau ist ein Beispiel für die gelungene
Integration einer ehemaligen Heimatstube in das örtliche Museum. Seit
2007 werden ausgewählte Exponate in einer ästhetisch ansprechenden
Präsentation als Teil der Dauerausstellung gezeigt. Ein Schlüsselbund
der Familie Reinelt aus der Zollstraße 2 in Patschkau ist das zentrale
symbolische Element der Ausstellung. Im heutigen polnischen Paczków wird
das ehemalige deutsche Heimatmuseum als Dom Kata weitergeführt.
Blickfang
ist ein anschauliches Modell der katholischen Stadtkirche St. Johannes,
vom ehemaligen Patschkauer Friedhofswärter Franz Friebel gefertigt. Das
ebenfalls von Friebel stammende große Patschkauer Stadtmodell hat
seinen Platz im Oberschlesischen Landesmuseum
in Ratingen gefunden. Auffallend ist der Wegweiser im Stil der
Holzschnitzschule Bad Warmbrunn mit der Aufschrift „Heimatlos“. Neben
einigen Büchern, vor allem Gesangbüchern, findet sich diverses
Archivgut, bemerkenswert hier das Register der Patschkauer
Schützenbruderschaft von 1773–1846. Seit 2014 gibt es im Dachgeschoss
des Museums in Einbeck einen eigenen Raum, der als Patschkauer Magazin
fungiert.
Modell der katholischen Stadtkirche St. Johannes
Ein
Infoschrank enthält weiteres Material, darunter Tonaufnahmen, die einen
Eindruck von oberschlesischer Mundart vermitteln. Ein Film zeigt einen
Spaziergang durch das heutige Patschkau; das historische Panorama
entfaltet sich in einer großen Foto- und Ansichtskartensammlung. Seit
2011 ergänzt ein zweiter Ausstellungsbereich die Heimatsammlung. Unter
dem Titel „Angekommen – aufgenommen“ wird die Ankunft und allmähliche
Integration der ehemaligen Patschkauer in der neuen Heimat Einbeck in
Szene gesetzt. Damit bleibt die Heimatsammlung kein isoliertes Thema,
sondern die Geschichte wird folgerichtig fortgeschrieben.
Der
1999 gegründete Schlesische Heimatverein Patschkau und Umgebung e.V.
löste sich Ende 2015 auf. Es wurde eine Heimatgemeinschaft Patschkau und
Umgebung gebildet, die sich Anfang 2016 dem Neisser Kultur- und Heimatbund e.V. in Hildesheim anschloss.
Aktualisiert: 20. Juli 2021
Quellen:
Barbara
Magen (Hg.): Heimaterinnerungen nach dem Zweiten Weltkrieg. Ein Projekt
zur Zukunft der niedersächsischen Heimatsammlungen aus den historisch
ostdeutschen Gebieten Schriftenreihe des Museumsverbandes Niedersachsen
und Bremen 4). Hannover 2019.
Niedersächsisches Ministerium für
Inneres und Sport (Hrsg.): Dokumentation der Heimatsammlungen von
Flüchtlingen, Vertriebenen und Aussiedlern in Niedersachsen. Oldenburg
2012, S. 74f.
Museumsverband für Niedersachsen und Bremen e. V.:
Projekt "Erfassung und Dokumentation des Kulturguts der
Heimatsammlungen und Heimatstuben in Niedersachsen 2008/2009", im
Auftrag des Niedersächsischen Ministeriums für Inneres, Sport und
Integration.
Projekt "Schlesische Heimatstuben in der
Bundesrepublik Deutschland" des Schlesischen Museums zu Görlitz.
2000/2007. Online in Internet: URL: http://www.schlesisches-museum.de/hst/ [Stand 13.10.2020].
Fotografien:
Museumsverband
für Niedersachsen und Bremen e. V.: Projekt "Erfassung und
Dokumentation des Kulturguts der Heimatsammlungen und Heimatstuben in
Niedersachsen 2008/2009", im Auftrag des Niedersächsischen Ministeriums
für Inneres, Sport und Integration.