Das
„Marienwerder Zimmer“ war ursprünglich in zwei Nebenräumen des
Stadtarchivs, das damals im Gebäude Am Markt 4-6 untergebracht war, zu
sehen. Die Sammlung wuchs jedoch beständig, so dass das
"Erinnerungszentrum für Marienwerder" 1965 in neue, größere Räume in der
Kalandgasse, heute Verwaltung des Bomann-Museums, umzog. Knapp 20 Jahre
lang war die Ausstellung in der Innenstadt in der Nähe von Stadtkirche
und Rathaus zu sehen, bevor sie in neuen, eigens für die Ausstellung
ausgestatteten Räumen Am Heiligen Kreuz 16 zu sehen war. Ab 1984 wurde
sie in drei Räumen auf etwa 80 qm in der Roß'schen Villa in der
Magnusstraße 2 präsentiert. 2011 ist die Ausstellung überarbeitet
worden, seitdem wird auch auf die 1992 geschlossene Partnerschaft mit
der polnischen Stadt Kwidzyn (Marienwerder) hingewiesen. Seit 2015
befindet sich das Marienwerder-Zimmer im Alten Rathaus am Markt.
Schon
in den 1990er Jahren hatte man so viele Objekte zusammengetragen, dass
seitdem große Teile im Depot des Stadtarchivs lagern. Die Exponate sind
Eigentum der Stadt Celle, die 1953 die Patenschaft für Stadt und Kreis
Marienwerder übernahm.
Ein besonderes Merkmal der Sammlung sind die
vielen großen Modelle der bedeutenden Backsteinbauten im Raum
Marienwerder, darunter eines der Stadt Marienwerder in Kork geschnitzt.
Zahlreiche Urkunden (in Kopie) vermitteln einen Eindruck von der langen
Geschichte der Region, ergänzt durch Originalkarten, u.a. eine
Mercator-Karte von Preußen. Außerdem gibt es zahlreiche Reproduktionen
von Fotos mit historischen Gebäuden. Unter den Büchern sticht ein
Exemplar der polnischen Radziwill-Bibel von 1563 im Nachdruck von 1632
hervor. Werke des Schriftstellers Bogumil Goltz wurden hier gesammelt.
Originell sind die Erinnerungsstücke an den Turnverein Marienwerder von
1861. Orden, interessante Briefmarken und die für die Heimatsammlungen
so typischen Kleiderbügel runden die Sammlung ab.