Die
Stadt Lüneburg übernahm 1956 die Patenschaft für Thorn. In der Folge
wurde im Ratskeller des Rathauses eine Thorner Stube mit einigen wenigen
Gemälden und Erinnerungsstücken eingerichtet. Eine größere Anzahl von
Andenken aus Thorn wurde in den 1960er Jahren im Zusammenhang mit den
regelmäßigen Heimattreffen in Sonderausstellungen des Museums für das Fürstentum Lüneburg gezeigt.
Der Gedanke, einen entsprechenden Ausstellungsraum dauerhaft im Museum
zu verankern, führte zum Aufbau einer kleinen Sammlung. Im Thorner
Archiv wurden vorwiegend Bücher, Druckerzeugnisse und Bilder
zusammengetragen. Einige ältere Kupferstiche sowie Münzen kaufte die
Stadt Lüneburg bzw. das Museum. Die Stadt ließ zudem ein Porträt von
Nikolaus Kopernikus kopieren. Weitere Schenkungen ehemaliger Thorner
Bürger kamen hinzu. Anfang der 1970er Jahre wurde im Museum ein Thorner
Zimmer mit Erinnerungsstücken eingerichtet. Dieser Bestand wurde 1996
eingelagert. Die Städtepartnerschaft besteht indessen seit 1978 zwischen Toruń und Göttingen.
Aktualisiert: 14.12.2020
Quellen:
Niedersächsisches
Ministerium für Inneres und Sport (Hrsg.): Dokumentation der
Heimatsammlungen von Flüchtlingen, Vertriebenen und Aussiedlern in
Niedersachsen. Oldenburg 2012, S. 109.
Dokumentation der
Heimatsammlungen in Deutschland. Ein Projekt am Seminar für Europäische
Ethnologie/Volkskunde der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel in
Kooperation mit dem Bundesinstitut für Kultur und Geschichte der
Deutschen im östlichen Europa, Oldenburg, 2008-2012.
Information der Landsmannschaft Westpreußen [Stand: 2003].
Wolfgang
Kessler: Ostdeutsches Kulturgut in der Bundesrepublik Deutschland. Ein
Handbuch der Sammlungen, Vereinigungen und Einrichtungen mit ihren
Beständen. Hg. von der Stiftung Ostdeutscher Kulturrat (OKR). München
1989, S. 154.
Gerhard Körner: Die Thorner Heimatstube im Museum
für das Fürstentum Lüneburg. In: Jahrbuch für ostdeutsche Volkskunde 26
(1983), S. 422.