Bis 1950 fanden über 1.000 Vertriebene und Flüchtlinge in der heutigen Gemeinde Flieden eine neue Heimat. Sie stammten überwiegend aus dem Eger- bzw. Sudetenland, aber auch aus Schlesien, Pommern und Ostpreußen. Da viele der im Bahnbetriebswerk Flieden Beschäftigten aus evangelischen Heimatgebieten kamen, konnte eine eigenständige Pfarrei in Flieden gegründet werden. Am St. Hedwig-Bildstock, der 1986 zum Gedenken an „40 Jahre Vertreibung“ errichtet wurde, findet jährlich im Oktober am St. Hedwigstag eine Andacht statt. Dieser Tag der Begegnung endet mit einem Ausklang in der Ostdeutschen Heimatstube Flieden, die am 13. Juli 1996 im Dachgeschoss der St. Josefs-Kindertagesstätte eingeweiht wurde.
Die Ostdeutsche Heimatstube entstand auf Anregung des Fliedener Bürgermeisters Ludwig Ebert sowie durch das Engagement der Vertriebenen Karl und Erich Grosser (Egerland), Walter Kunzendorf (Schlesien) und Berthold Beutel (Sudetenschlesien). Am 17. Juni 2000 übernahm die politische Gemeinde Flieden die Patenschaft über die Ostdeutsche Heimatstube, wodurch deren Bestand auch zukünftig gesichert ist.