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Lexika und Dokumentationen

Dokumentation der Heimatsammlungen in Deutschland

Ostdeutsche Heimatstube

S H Odt Rf019

im Heimatmuseum Reinfeld
Neuer Garten 9
23858 Reinfeld

Kontakt
Tel.: 04533-2073457
E-Mail: info@stadt-reinfeld.de

Öffnungszeiten
Sonntag
10:00 bis 12:00 Uhr
und nach Vereinbarung

Nach achtjähriger Vorbereitungszeit wurde die Heimatstube am 3. Mai 1984 in Reinfeld eröffnet. Sie erhielt einen Raum im renovierten Heimatmuseum der Stadt. Die Einrichtung konnte mit Zuschüssen und Spenden der Landesregierung Kiel, des Landesverbandes der Vertriebenen in Kiel der Stadt Reinfeld, des Kreisverbandes der Landsmannschaften Stormarn, der Raiffeisenbank Bad Oldesloe, der Sparkasse Stormarn und der Unterstützung durch ostdeutsche und einheimische Bürger finanziert werden. Das zunächst separat eingerichtete „Körliner Zimmer“ wurde aus Platzgründen in die Ostdeutsche Stube integriert. Die Körlin-Stube verdankte sich wiederum einer privaten Spende; Reinfeld ist seit 1957 zugleich aber auch die Patenstadt für Körlin. Die Patenschaftsurkunde und eine Jubiläumstafel „25 Jahre Patenschaft“ sind im Museum ausgestellt.

S H Odt Rf004 R

Im Dezember 2006 übergaben die „Vereinigten Landsmannschaften und Heimatbund Reinfeld“ die ostdeutsche Heimatstube als Schenkung offiziell der Stadt Reinfeld, die sich vertraglich verpflichtet hat, die Exponate der Sammlung zu pflegen und in den Räumen des Heimatmuseums auch zukünftig öffentlich zugänglich zu machen. In einem kleinen Raum, der zugleich eine Erinnerungsstätte an Pommern, Ost- und Westpreußen, Schlesien, den Warthegau, Danzig und Posen darstellt, werden verschiedene Heimatkarten (nach 1945), Wappen, Fotografien, Bunzlauer Geschirr, Schiffsmodelle und Kurenwimpel sowie ein ‚Fluchtschlitten‘ gezeigt. Neben einer ‚Tracht‘ findet sich auch ein gestricktes Kostüm aus Stuhm. Weitere Textilien wie Tischdecken, Tücher, Handarbeiten und zudem Bernstein werden in Vitrinen präsentiert. Die langjährige Unterstützung der Flüchtlinge in Reinfeld dokumentiert eine Urkunde zur Überreichung des Erlöses aus der Reinfelder Festwoche 1946, der den Flüchtlingen zu Gute kam. Viele Andenken gehören zur Präsentation etwa Bernsteinbilder, Gemälde und Zeichnungen, Kacheln mit regionalen Motiven und Elchfiguren, aber ebenso Anhänger für verschiedene Heimattreffen.
Ein Großteil der Objekte ist beschriftet und in Bestandslisten verzeichnet, wobei teilweise ausführliche Objektgeschichten dokumentiert werden konnten. Darüber hinaus sind neben verschiedenen geretteten Dokumenten in der Heimatstube die Protokolle und Gründungsakten der Landsmannschaften von 1948 bis 1962 sowie die Gründungsunterlagen zur Heimatstube aufbewahrt.

Ostpreußische Literatur, die bis 2006 kostenlos ausgeliehen werden konnte, wurde von der Stadtbibliothek als Sonderkonvolut übernommen.

Virtualisierung

Die Heimatstube wurde vom Schleswig-Holsteinischer Heimatbund e.V. digitalisiert und kann virtuell besichtigt werden: https://www.heimatbund.de/kult...

Aktualisiert: 02.09.2024

Quellen:

  • Information des Schleswig-Holsteinischen Heimatbundes e. V. vom 24.07.2024.
  • Dokumentation der Heimatsammlungen in Deutschland. Ein Projekt am Seminar für Europäische Ethnologie/Volkskunde der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel in Kooperation mit dem Bundesinstitut für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa, Oldenburg, 2008-2012.
  • Projekt zur Erfassung der Heimatstuben in Schleswig-Holstein 2010.
  • Dieter Matzenauer: Lebendige Kultur. Ein Wegweiser zu pommerschen Heimatstuben, Sammlungen und Archiven. Hg. vom Pommerschen Zentralverband e.V. Lübeck-Travemünde 1989, S. 39-41.
  • Wolfgang Kessler: Ostdeutsches Kulturgut in der Bundesrepublik Deutschland. Ein Handbuch der Sammlungen, Vereinigungen und Einrichtungen mit ihren Beständen. Hg. von der Stiftung Ostdeutscher Kulturrat (OKR). München 1989, S. 181.

Fotografien:

  • Projekt zur Erfassung der Heimatstuben in Schleswig-Holstein 2010.