Öffnungszeiten Dienstag bis Donnerstag 9:30–12:00 Uhr und 14:00–16:00 Uhr 1. Sonntag im Monat 15:00–18:00 Uhr
Träger Stadt Stadtallendorf
Das 1994 eröffnete Dokumentations- und Informationszentrum (DIZ) befindet sich im Seitenflügel eines ehemaligen Verwaltungsgebäudes aus der NS-Zeit. Die Ausstellung widmete sich ursprünglich ausschließlich dem Zeitraum zwischen 1933 und 1945, als Allendorf zu einem zentralen Ort der Rüstungsproduktion wurde.
Das ehemalige Verwaltungsgebäude aus der NS-Zeit, heute Museumsgebäude
Seit Ende der 1990er Jahre wurden wegen der geplanten Erweiterung des DIZ zum Stadtmuseum (2010 eröffnet) unter anderem auch Kulturgüter der Heimatvertriebenen gesammelt. Für die Nachkriegszeit bis zur Stadtgründung 1960 spielte das Thema „Flucht und Vertreibung“ für Allendorf eine große Rolle, da der Ort mit seinen leerstehenden Barackenlagern und Siedlungen viele Personen aus dem ehemaligen Sudetenland und anderen ostdeutschen Gebieten zugewiesen bekam. Unter diesen befanden sich viele Fachkräfte aus traditionellen Glasherstellungs- und Glasverarbeitungsbetrieben in Schlesien und Böhmen, was sich auf die Wirtschaftsstruktur Allendorfs nach 1946 prägend auswirkte.
Eine Inszenierung in der Abteilung über Flucht, Vertreibung und den Neuanfang in Allendorf
In der Dauerausstellung des DIZ wird u. a. mit einer Holzkiste (gefüllt mit Objekten aus dem Egerland) im Rahmen einer Inszenierung auf das Thema „Flucht und Vertreibung“ näher eingegangen. Zahlreiche Glasobjekte erinnern an die von Heimatvertriebenen neugegründeten Betriebe in Allendorf. Weiterhin umfasst die relativ kleine, aus Leihgaben und Schenkungen bestehende historisch-ostdeutsche Sammlung Bücher und Karten über Ostpreußen (Kurische Nehrung), Kleidungsstücke bzw. Accessoires aus der Zeit vor 1945 (30er/40er Jahre), Bernsteinketten sowie Handarbeiten, die in traditionell-ostpreußischer Machart in den 1980er Jahren angefertigt wurden (gestrickte Fausthandschuhe, gewebte Jostenbänder).
Glas spielte eine wichtige Rolle im Wirtschaftsleben Allendorfs nach 1946
Seit 2021 ist die Heimatsammlung Teil der virtuellen Präsentation Historischer Ostdeutscher Heimatsammlungen der Vertriebenen in Hessen, die von der Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen vorgelegt wird.
Aktualisiert: 31.5.2022
Quellen:
Projekt des Hessischen Sozialministeriums und des Hessischen Museumsverbandes [Stand: 07.12.2012].
Dokumentations- und Informationszentrum/Stadtmuseum Allendorf, Hg.: Magistrat der Stadt Stadtallendorf, bearbeitet von F. Brinkmann-Frisch und H. Wegener, 2. erweiterte Auflage 2011 (Ausstellungskatalog).
Fotografien:
Projekt des Hessischen Sozialministeriums und des Hessischen Museumsverbandes [Stand: 07.12.2012].