Dokumentation der Heimatsammlungen in Deutschland
Sammlung des Kultur- und Heimatkreises der Ostdeutschen Landfrauen (aufgelöst)
Diese Heimatsammlung war einerseits eine Privatsammlung, in der Erinnerungsstücke gesammelt wurden, andererseits stand sie im Kontext der Ostdeutschen Landfrauen, die diese Sammlung auch tatkräftig unterstützten. In einem Zeitungsartikel (Ort und Zeit der Veröffentlichung unbekannt) wurde sie wie folgt beschrieben: „Die reichhaltige Sammlung der ostdeutschen Erinnerungsstücke, die im Laufe der Jahre von den nunmehr fast hundert Mitgliedern zusammengetragen wurde, enthält sowohl ostdeutsche Trachten, Handarbeiten und Schriften, als auch Geschirr und zahlreiche Bilder und Fotos aus der alten Heimat. Sogar kleinere Schmuckstücke sind dabei.“ Die im privaten Gartenhaus von Frau Voigt untergebrachte Sammlung wurde auch für Gäste geöffnet. Nachdem die Gründerin der Heimatstube die Sammlung nicht mehr betreuen konnte, verfiel sie zunehmend, sodass sie im Jahr 2008 auch aus konservatorischen Gründen aufgelöst werden musste. Sie ging z. T. an das Haus Brandenburg in Fürstenwalde und nach Friedland.
In Uelzen befand sich das Notaufnahmelager Uelzen-Bohldamm. 2009 wurde von der Geschichtswerkstatt Uelzen in Uelzen und Bad Bodenteich eine Ausstellung zur Geschichte des Bohldammlagers „geflohen – vertrieben – rübergemacht. Das Notaufnahmelager Bohldamm in Uelzen 1945–1963 zwischen Kaltem Krieg und Wiederaufbau“ gezeigt. Hierzu erschienen eine Dokumentation und ein Dokumentarfilm.
Im Zuge des Verkaufs des Schlosses an einen privaten Investor wurde das Museum 2019 geschlossen, und der Museumsverein zog 2020 in neue Räume in der Bahnhofstraße um. Dort ist für 2022 die Eröffnung des neuen „Uelzen-Museum" geplant, wo das Thema "Bohldammlager" in der geplanten Dauerausstellung zur Uelzener Stadtgeschichte mit berücksichtigt und dargestellt werden wird.
Aktualisiert: 16.6.2020
Quellen:
- Barbara Magen (Hg.): Heimaterinnerungen nach dem Zweiten Weltkrieg. Ein Projekt zur Zukunft der niedersächsischen Heimatsammlungen aus den historisch ostdeutschen Gebieten Schriftenreihe des Museumsverbandes Niedersachsen und Bremen 4). Hannover 2019.
- Niedersächsisches Ministerium für Inneres und Sport (Hrsg.): Dokumentation der Heimatsammlungen von Flüchtlingen, Vertriebenen und Aussiedlern in Niedersachsen. Oldenburg 2012, S. 152.
- Christine Böttcher: "geflohen-vertrieben-rübergemacht". Das Notaufnahmelager Uelzen Bohldamm 1945-1963 (Schriftenreihe zur Zeitgeschichte - Band 3), Uelzen 2009.
- Museumsverband für Niedersachsen und Bremen e. V.: Projekt "Erfassung und Dokumentation des Kulturguts der Heimatsammlungen und Heimatstuben in Niedersachsen 2008/2009", im Auftrag des Niedersächsischen Ministeriums für Inneres, Sport und Integration.