Geteiltes Erbe als Sujet und Erzählverfahren in der Gegenwartsliteratur
Das literaturwissenschaftliche Projekt thematisiert die Poetik des Post-Memory und des „geteilten“ Erbes in der Gegenwartsliteratur. Auffällig ist eine Affinität besonders von Autorinnen zur Spurensuche in kulturellen Interferenzräumen im östlichen Europa als Herkunfts-, Sehnsuchts- und Imaginationsraum sowie zur literarischen Auseinandersetzung mit (ererbten) Traumata. Untersucht werden literarische Texte insbesondere von deutsch-, polnisch-, ukrainisch- und russischsprachigen Autoren/-innen wie Ulrike Draesner, Gusel Jachina, Maja Haderlap, Sabrina Janesch, Karolina Kuszyk, Tanja Maljartschuk, Katja Petrowskaja, W. G. Sebald und Olga Tokarczuk. Verschiedene literarische Shared Heritage-Genres, u. a. der Generationenroman, der historische Roman, die literarische Reisereportage und die Graphic Novel werden näher analysiert. Literaturanalyse und Öffentlichkeitsarbeit in Form von Veranstaltungen mit Shared Heritage-Autor(inn)en werden wie in den Vorjahren auch künftig einander ergänzen.
Ende 2023 ist der aus einer Tagung hervorgegangene Band „Shared Heritage – gemeinsames Erbe. Kulturelle Interferenzräume im östlichen Europa als Sujet der Gegenwartsliteratur“ mit 16 Beiträgen aus der Germanistik, Slavistik und Hungarologie in der Schriftenreihe des BKGE erschienen.
Gemeinsam mit Prof. Dr. Gudrun Heidemann (Łódź) und Prof. Dr. Thomas Boyken (Universität Oldenburg) wird im November 2024 im BKGE unter dem Titel „Aufgezeichnetes Erbe. Kulturelle Interferenzräume des östlichen Europa als Sujet im Comic“ eine Tagung zur grafischen Shared Heritage-Literatur im Rahmen des 50-jährigen Jubiläums der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg stattfinden, die in einen Tagungsband münden soll.
Zugleich bereitet Silke Pasewalck eine Monographie zur Erinnerungspoetik des Shared Heritage vor.
Kontakt: Dr. Silke Pasewalck