Band 4: Mehrsprachigkeit
Jörg Meier (Hg.):
Mehrsprachigkeit in der deutschsprachigen Presse des östlichen Europas / Multilingualism in the German-Language Press in Eastern Europe
eBook: ISBN: 9783111079011
Broschur: ISBN: 9783111078281. 188 S. Printausgabe: 49,95 €.
Im 19. und in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts gab es in vielen Teilen des östlichen Europas eine reichhaltige deutschsprachige Presselandschaft. Zeitungen und Zeitschriften erschienen oft in plurikulturellen Regionen. Mehrsprachigkeit war für sie nicht nur ein Teil des alltäglichen Lebens, sondern auch ein relevantes Thema. Der Band behandelt das Phänomen der Mehrsprachigkeit in der deutschsprachigen Presse mit unterschiedlichen räumlichen Fokussierungen vom Vormärz bis zum Vorabend des Zweiten Weltkriegs. Mit Methoden der Linguistik und Literaturwissenschaft sowie der Geschichts- und Kulturwissenschaften beleuchtet er das Thema aus vielfältigen Perspektiven. Der Einsatz verschiedener Sprachen in Journalismus und Werbung wird ebenso untersucht wie die Methoden und die Ziele sprachlicher Praktiken zwischen Koexistenz und Konkurrenz sowie zwischen Vermittlung und Abgrenzung unterschiedlicher Nationalitäten und Identitäten.
In the 19th and first half of the 20th century, there was a widespread and substantial German-language press in many parts of Eastern Europe. Newspapers and magazines were often published in pluricultural regions. Multilingualism was not only part of everyday life, its nature was also a matter of interest to the press. This issue brings together contributions that explore the phenomenon of multilingualism in the German-language press with different spatial focuses: from the Vormärz to the eve of the Second World War. This is examined from a variety of perspectives including linguistics and literary studies, as well as history and cultural studies. The use of different languages in journalism and advertising will be examined, as well as the methods and the goals of different language practices; such as those between coexistence and competition, and between the mediation and demarcation of different nationalities and identities.
Inhalt
Jörg Meier: Einleitung, 1–21
Mira Miladinović Zalaznik: Die schwere Geburt einer slowenischen Zeitschrift im Krain des Vormärz, 23–39
Agnes Kim: Mehr-, Viel- und Zweisprachigkeit in der deutschen Pressesprache der Habsburgermonarchie (1850–1915) – korpusbasierte Begriffsbestimmungen, 41–58
Evelyn Knappitsch: Offene und verborgene Mehrsprachigkeit in den Kleinanzeigen zu „Dienst und Arbeit“ des Prager Tagblattes (1880–1910), 59–70
Mate Eichenseher: Der Bergarbeiterstreik in Pécs 1893. Die Herstellung sozialer Ordnungen in der Berichterstattung ungarisch- und deutschsprachiger Lokalzeitungen, 71–87
Lilija Wedel: Deutsche Druckmedien und Werbung im Zarenreich. Regionale Fallbeispiele von ethnischer Ideologisierung, Kosmopolitismus und Konsumpolitik (1871–1914), 89–107
Luca Melchior / Isabella Matticchio: Zwei Heller für die Dreisprachigkeit. Deutsch, Italienisch und Kroatisch in der Pulaer Zeitung Omnibus (1904–1912), 109–128
Stefaniya Ptashnyk: Das Deutsche Volksblatt für Galizien als Spiegel der Identitätskonstruktion und sprachideologischer Debatten zu Beginn des 20. Jahrhunderts, 129–142
Sofie Dobbener / Haimo Stiemer: Polykulturalität als Positionierungsstrategie siebenbürgisch-sächsischer Literaturperiodika (1907–1939), 143–160
Peter Oliver Loew / Janusz Mosakowski: „Ju Labommels, ju faule Mestkepp“. Städtische Mehrsprachigkeit rund um das Danziger Missingsch in den Reportagen von Richard Teclaw, 161–177