Band 47: Geteilte Regionen
Burkhard Olschowsky (Hg.)
Geteilte Regionen - geteilte Geschichtskultur(en)?
Muster der Identitätsbildung im europäischen Vergleich
Aus der Serie: Regionen des östlichen Europas im 20. Jahrhundert
Zugleich: Schriften des Europäischen Netzwerks Erinnerung und Solidarität 6
2013. 450 Seiten.
ISBN 978-3-486-71210-0, €54,80.
Im Europa des 20. Jahrhunderts führten politische Entscheidungen zu neuen Grenzziehungen, die vielfach über lange Zeiträume gewachsene territoriale Einheiten auseinander rissen. Manche Regionen erlebten mehrfache Wechsel der staatlichen Zugehörigkeit, der ein komplexes Gefüge aus kulturellen, ethnischen, konfessionellen und sozialen Beziehungen und Abgrenzungen entstehen ließ.
Der Band beleuchtet den Einfluss dieser Prozesse aus die Erinnerungskulturen und Mentalitäten beiderseits der neu entstandenen Grenzen am Beispiel mehrerer Regionen Mitteleuropas - von Elsass-Lothringen bis nach Siebenbürgen, von Schleswig bis nach Istrien. Die einzelnen Fallstudien ziehen vielfältige Quellengattungen heran, um kulturelle Muster der Formung von Geschichtsbildern durch verschiedene Institutionen und Medien zu analysieren. Neben den Aktivitäten der öffentlichen (Selbst-)Verwaltung, des Schulwesens und kirchlicher Institutionen stehen die Initiativen von Heimat- und Geschichtsvereinen, Präsentationen in Museen und Heimatsammlungen, Darstellungen in historiographischen und literarischen Werken, der Umgang mit Denkmälern sowie diverse Formen der Fest- und Jubiläumskultur im Fokus der Betrachtungen.
Der komparatische Ansatz und das intersiziplinäre Themensprektum des Bandes legen die überregional wirksamen Strategien der Traditionswahrung beziehungsweise der Neucodierung von Geschichtsbildern offen.
Mit Beiträgen von:
Magdalena Abraham-Diefenbach und Juliane Tomann, Ansbert Baumann, Andrea Brait, Piotr Chmiel, Konrad Gündisch, Grzegorz Gąsior, Florian Gresshake, Joanna Januszewska-Jurkiewicz, Ryszard Kaczmarek, Jan Kajfosz, Andrzej Kasperek, Pavel Kladiwa und Andrea Pokludová, Krzysztof Nowak, Burkhard Olschowsky, Miloš Řezník, Jerzy Roszkowski, Andrzej Sakson, Janusz Spyra, Józef Szymeczek, Tobias Weger, Sebastian Wemhoff.