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Band 52: Cultural Landscapes

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Andrew Demshuk und Tobias Weger (Hg.)

Cultural Landscapes
Transatlantische Perspektiven auf Wirkungen und Auswirkungen deutscher Kultur und Geschichte im östlichen Europa

2015. 300 Seiten.

ISBN 978-3-486-75426-1, €39,95.

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„Cultural Landscapes“ werden in den Ausführungsbestimmungen zur 1972 verabschiedeten Weltkulturerbe-Konvention knapp als „combined work of nature and man“ definiert. Deren deutschsprachige Version spricht von „Kulturlandschaften“ und unterscheidet zwischen jenen, die sich „organisch“ entwickelt haben, jenen, die vom Menschen beabsichtigt gestaltet wurden und „assoziativen Kulturlandschaften, bei denen künstlerische, religiöse oder sonstige Zuschreibungen im Vordergrund stehen“.

Die Beiträge des vorliegenden Band nehmen Landschaften in den Blick, die im Sinne der „assoziativen Kulturlandschaften“ von deutscher Kultur und Geschichte im östlichen Europa bzw. von deren Erinnerung geprägt worden sind.

Amerikanische, polnische und deutsche Autoren setzen sich mit dem Begriff der „Cultural Landscapes“ für denjenigen Teil des östlichen Europas auseinander, in dem bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs Deutsche gelebt haben. Sie untersuchen „Landschaft“ als Projektionsfläche menschlicher Imagination und Erinnerungsleistung mit methodischen Ansätzen der Gedächtnisforschung, der kulturwissenschaftlichen „Raumforschung“ und der Postcolonial Studies, die in den vergangenen Jahren in Europa und in den USA entwickelt worden sind. Behandelt werden imaginierte Landschaften, die Frage der Didaktisierung von Kulturlandschaften, umstrittene oder integrierte Landschaften sowie erinnerte Landschaften.

Inhalt

Matthias Weber: Die Tagung „Cultural Landscapes“ im Kontext der Arbeit des Bundesinstituts für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa (BKGE)

Theoretische Grundlagen

Tobias Weger: Cultural Landscapes – ein kulturwissenschaftliches Konzept

Robert Traba: Kulturlandschaften erinnern – von der Aneignung über das „Depositum“ bis zur „geistigen Nachfolge/aktiven Erbschaft“

 Hans Henning Hahn: Kommentar zum Beitrag von Robert Traba

 Imaginierte Landschaften

Jesse Kauffman: The Colonial U-Turn:Why Poland is not Germany’s India

Sönke Linck: Die polnische Landschaft als Objekt deutscher Kolonialrhetorik: Das Beispiel der Preußischen Jahrbücher (1886–1914)

Tobias Weger: Wie weit reichte der „Deutsche Osten“? Kartographische Entgrenzungsstrategien

Forschungs- und Didaktisierungskonzepte

Anna Manko-Matysiak: Schlesien als Forschungsgegenstand der Breslauer Germanistik B

 Marek Hałub: Quellen im Diskursfeld „Identitäten“. Zu einem Lehrbuchprojekt der Breslauer Germanistik

Umstrittende oder integrierte Landschaften?

Peter Polak-Springer: “Borderless Misery”: The Political Use of Refugees in German Upper Silesia during the Weimar and Nazi Eras

Winson Chu: Germans into Lodzers? Reinterpreting Karl Dedecius’ Poland in the Twentieth Century

Cornelia Eisler: Landschaftsdeutungen im Kontext westdeutscher Flüchtlings-und Vertriebenenbetreuung

Erinnerte Landschaften

Andrew Demshuk: The Voice of the Lost German East. Heimat Bells as Memory Soundscapes

Elisabeth Fendl: Zugnummer 30: „Flucht und Vertreibung“. Festzüge als Form des Reenactment

Jeffrey Luppes: Land der unbegrenzten (erinnerungspolitischen) Möglichkeiten? Die Vertriebenendenkmäler außerhalb von Cleveland und St. Louis

Stephan Scholz: „Ernst-erhaben in der Mittagssonne“. Vertriebenendenkmäler in der Landschaft