Band 59: Nationalsozialismus und Regionalbewusstsein
Burkhard Olschowsky, Ingo Loose (Hg.)
Nationalsozialismus und Regionalbewusstsein im östlichen Europa
Aus der Serie: Regionen des östlichen Europas im 20. Jahrhundert
Zugleich: Schriften des Europäischen Netzwerks Erinnerung und Solidarität 8
2016. 465 Seiten.
ISBN 978-3-11-034984-9, €54,95.
Die Beiträge behandeln das Verhältnis zwischen nationalsozialistischer Raum- und Volkstumspolitik und den regionalen Identitäten in den Ländern des östlichen Europa. Die Versuche des NS-Regimes, auf die deutschen Minderheiten zwischen Ostsee und Schwarzem Meer Einfluss zu gewinnen, trafen auf ganz unterschiedliche politische, ideologische und kulturelle Prägungen. Da die deutschen Minderheiten im östlichen Europa in besonderer Weise Objekte und gleichzeitig Akteure der Politik des „Dritten Reichs“ waren, nehmen deren kulturelle und politische Interaktionen mit den Titularnationen und mit anderen Ethnien einen besonderen Raum ein. Mit dem Münchener Abkommen 1938 und dem Beginn des Zweiten Weltkrieges änderten sich die Bedingungen für die „Auslandsdeutschen“ in Beziehung auf den Nationalsozialismus grundlegend. Staaten wie die Slowakei oder Rumänien blieben zwar souverän, mussten als Verbündete Deutschlands jedoch auch ihre Minderheitenpolitik an die nationalsozialistischen Interessen anpassen mit gravierenden Folgen für die deutschen Volksgruppen. Mit Hilfe ihrer „gleichgeschalteten“ Dachorganisationen beteiligten sie sich an der territorialen Expansion sowie der Ausbeutung okkupierter bzw. dominierter Staaten und am Holocaust.