Zum Inhalt springen

Band 86: Medien der Aufklärung

Sr 861

Liina Lukas, Silke Pasewalck, Vinzenz Hoppe, Kaspar Renner (Hg.)

Medien der Aufklärung - Aufklärung der Medien
Die baltische Aufklärung im europäischen Kontext

2021. 420 Seiten, 41 Abb.

ISBN 978-3-11-071250-6. €49,95.

Hier bestellen 

Die Aufklärung als Epoche und Denkbewegung ist eng an einen neuen Gebrauch der Medien gebunden. Erwerb, Vermittlung und Vertrieb von Wissen mögen zunächst nur das Privileg weniger gelehrter Köpfe gewesen sein, im Kern intendierte die Aufklärung jedoch eine Öffnung der respublica litteraria für alle Menschen.

Diese Ausformung der Medien fand nicht nur in den Zentren der Aufklärung statt, sondern auch in deren Peripherien, wie etwa dem Baltikum. Auch dort entstanden und etablierten sich Medien der Aufklärung.

Welches waren die wirkmächtigsten Medienpraktiken? Wer waren die wichtigsten Träger und an wen richtete sich die Aufklärung in Estland, Livland und Kurland? Welche Funktionen hatten die unterschiedlichen Sprachen? Das Buch stellt das Baltikum als eine exemplarische europäische Aufklärungsregion vor und zeigt durch verschiedene disziplinäre Zugriffe (Germanistik, Geschichte, Komparatistik, Kunstgeschichte, Theologie) die Wirksamkeit aufklärerischer Medienformate in dieser Region.

Inhalt

Vorwort

Liina Lukas, Silke Pasewalck
Einleitung

I. Text, Bild und Architektur als Leitmedien der Aufklärung
Daniel Fulda: Neue periodische Schriftmedien, das Medium Bild und die Programmatik der Aufklärung
Juhan Maiste: Universität ,parlante'. Johann Wilhelm Krause als Architekt im Spiegel der Zeit. Wort versus Bild

II. Medienphilosophie und Sprachkritik im Zeichen der Aufklärung
Andreas Degen: Sonnenfinsternis, angeschaut „in einem Gefäße voll Wassers". Hamanns Medienphilosophie
Jost Eickmeyer: Konstellationen spätaufklärerischer Sprachreflexion. Überlegungen zu Carl Gustav Jochmann mit einem Ausgriff auf Walter Benjamin

III. Medien der literarischen Kommunikation: Brief und Zeitschrift
Liina Lukas: Medien der literarischen Kommunikation im Baltikum um 1800
Heinrich Bosse: Briefe im 18. Jahrhundert. Die Ergänzung der Öffentlichkeit
Aiga Šemeta: Rigaer Moralische Wochenschriften kurz vor der Etablierung einer lokalen Öffentlichkeit in Livland

IV. Mediale Pragmatik der Aufklärer: Autor und Publikum
Martin Klöker: Die mediale Pragmatik der Aufklärer in der Region: Hupel – Schubart – Möser
Kadi Kähär-Peterson: „Sage mir [...] welches ist denn eigentlich Dein Fach?" Untangling Garlieb Merkel's Persona through his Various Forms of Expression
Jean Mondot: Schiller und „das Urtheil der Welt"

V. Kanzel und Bühne als Bildungsmedien der Aufklärung
Björn Hambsch: Theologen als Medien der Aufklärung. Vom Hallischen Pietismus bis zum Ende der Volksaufklärung
Aira Võsa: Deutschbaltische Aufklärungstheologie aus der Sicht der zeitgenössischen Druckmedien
Tiina-Erika Friedenthal: Der Wert des Theaters und die Luxusdebatte am Ende des 18. Jahrhunderts in dem nicht so aufgeklärten Livland

VI. Aufgeklärte Medien und Kulturtransfer
Tristan Coignard: Die Archives littéraires de l'Europe (1804–1808). Ein Medium der Aufklärung mit transnationaler Ausrichtung
Rémy Duthille: Cultural Transfer Theory and Exchanges between Britain and the Baltic in the Eighteenth Century
Ruth Florack: Die ‚Entdeckung' der estnischen Nation in Wielands Teutschem Merkur
Kairit Kaur: Erste Begegnungen. Über Angelsachsen, England und Engländer in deutschbaltischen Zeitschriften um 1800

VII. Medien der Volksaufklärung
Silke Pasewalck: Übersetzung als Medium der baltischen Aufklärung – am Beispiel von Schillers Ode An die Freude in estnischen Übersetzungen
Pauls Daija: Lettischsprachige Kalender im 18. Jahrhundert
Māra Grudule: Gotthard Friedrich Stender and Latvian Vocal Music in the Age of Enlightenment

Autorinnen und Autoren

Rezensionen

  • Florian Gassner in: Lessing Yearbook XLX (2023)
  • Anne Sommerlat-Michas in: Lumières 41 (2023/1)
  • Anja Wilhelmi in: Nordost-Archiv 31 (2022)