Bestände in der Region Baltikum
Bestände: 10
Institut: Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas
Regionen: Baltikum, Böhmen, Ostpreußen, Polen, Slowakei, übergreifend, Ukraine
Umfang: 12
Art: lebensgeschichtliche Interviews
Findmittel: Datenbank
Entstehung: Im Rahmen der eigenen Forschungs- und Dokumentationsaufgaben von der Stiftung selbst durchgeführte Interviews mit Überlebenden des Holocaust.
Entstehungszeit: ab 2010
Themen: Antisemistismus, Verfolgung, Ghetto, Zwangsarbeit, Konzentrationslager, Todesmarsch, Verstecken, Schicksal der Familie, Emigration, Heimkehr / Besuche im Heimatort.
Bemerkungen: Die Interviews sind im Ort der Information zugänglich und dort durch eine Maske erschlossen.
Literatur
- Kenneth James Arkwright: Jenseits des Überlebens. Von Breslau nach Australien. Hrsg. v. Katharina Friedla u. Uwe Neumärker. Berlin, Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas. Berlin 2011.
- Daniel Baranowski (Hg.): "Ich bin die Stimme der sechs Millionen". Das Videoarchiv im Ort der Information, Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas. Berlin 2009.
Institut: Deutschbaltische Kulturstiftung im Brömsehaus
Regionen: Baltikum, Estland, Lettland
Signatur: AR
Umfang: ca. 700 Einheiten
Art: Erinnerungen, Tagebücher, Briefe, Reden u.ä.
Findmittel: Kartei
Entstehung: Der Archivbestand entsteht fortlaufend durch Vor- und Nachlässe, Einsendungen, Sammlungstätigkeit der Gesellschaft.
Themen: Lebenserinnerungen, Familiengeschichten, Alltagsleben, Kindheit und Jugend, Krieg, Kriegserinnerungen von Soldaten, Gefangenschaft, Umsiedlung 1939, Flucht aus Polen, Deportation, (wenige) Reiseberichte und Orts- bzw. Gutsgeschichten.
Institut: Bundesarchiv Lastenausgleichsarchiv
Regionen: Baltikum, Estland, Lettland
Signatur: Ost-Dok 14
Umfang: 50 Berichte
Art: Erinnerungs- und Augenzeugenberichte
Laufzeit: 1939-1940
Findmittel: Findbuch
Entstehung: Die Berichte entstanden als Dokumentation durch die Baltische Historische Kommission im Auftrag des Bundesarchivs.
Entstehungszeit: 1958-1959
Themen: Berichte über die Umsiedlung der Baltendeutschen in die von Deutschland annektierten polnischen Gebiete 1940, politische Situation und Lebenszusammenhänge der Baltendeutschen vor 1945.
Literatur
- Dokumentation der Vertreibung der Deutschen aus Ost-Mitteleuropa. In Verbindung mit Werner Conze [ab Bd. III], Adolf Diestelkamp [bis Bd. II], Rudolf Laun, Peter Rassow und Hans Rothfels bearbeitet von Theodor Schieder. Hrsg. vom Bundesministerium für Vertriebene und Flüchtlinge und Kriegsgeschädigte, Bonn 1953-1962, Neudruck München 1984. Bd. I, 1-2: Die Vertreibung der deutschen Bevölkerung aus den Gebieten östlich der Oder-Neiße, Bonn 1953, Bd. I, 3: Die Vertreibung der deutschen Bevölkerung aus den Gebieten östlich der Oder-Neiße. Polnische Gesetze und Verordnungen 1944-1955, Bonn 1960.
- Das Bundesarchiv und seine Bestände. 3. Aufl. Boppard 1977 (Schriften des Bundesarchivs 10), S. 716.
Institut: Bundesarchiv Lastenausgleichsarchiv
Regionen: Baltikum, Polen, Polen (Warthegau), Ukraine, Weißrussland
Signatur: Ost-Dok 13
Art: Erlebnis- und Tätigkeitsberichte
Laufzeit: 1939-1945
Findmittel: Findbuch, Karteien
Entstehungszeit: 1958-1968
Themen: Berichtet wird über staatliche und kommunale Verwaltung, Provinzialverwaltung, Schulwesen, Bildungswesen, Minderheitenfragen, Arbeit und Sozialwesen, Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Fischerei, Handel, Bergbau, Gewerbe und Industrie in den annektierten oder besetzten polnischen Gebieten, des Baltikums und Weißrusslands (ehem. Reichskommissariate Ostland bzw. Ukraine).
Beschreibung: Die Sammlung umfasst Erlebnis- und Tätigkeitsberichte (auch Transkripte von Tonbandinterviews) sowie Schriftzeugnisse wie Handakten, Tagebücher, Jahresberichte u.a. aus dem Besitz der Berichterstatter.
Literatur
- Dokumentation der Vertreibung der Deutschen aus Ost-Mitteleuropa. In Verbindung mit Werner Conze [ab Bd. III], Adolf Diestelkamp [bis Bd. II], Rudolf Laun, Peter Rassow und Hans Rothfels bearbeitet von Theodor Schieder. Hrsg. vom Bundesministerium für Vertriebene und Flüchtlinge und Kriegsgeschädigte, Bonn 1953-1962, Neudruck München 1984. Bd. I, 1-2: Die Vertreibung der deutschen Bevölkerung aus den Gebieten östlich der Oder-Neiße, Bonn 1953, Bd. I, 3: Die Vertreibung der deutschen Bevölkerung aus den Gebieten östlich der Oder-Neiße. Polnische Gesetze und Verordnungen 1944-1955, Bonn 1960.
- Das Bundesarchiv und seine Bestände. 3. Aufl. Boppard 1977 (Schriften des Bundesarchivs 10), S. 716.
Institut: Herder-Institut e.V.
Regionen: Baltikum, Ostpreußen
Signatur: DSHI 100 [Name des Nachlassgebers]
Umfang: ca. 140 Nachlässe
Art: unterschiedliche Dokumente, nur teilweise aus Lebenserinnerungen
Laufzeit: überwiegend 20. Jhd.
Findmittel: Katalog, online recherchierbar (http://www.herder-institut.de/dshi/nachlaesse/index.htm)
Themen: Beruf, Lehrer, Schule, Verwaltung, Alltagsleben, Familiengeschichte, Umsiedlung, Flucht, Vertreibung, Integration.
Beschreibung: Es handelt sich um wissenschaftliche und private Nachlässe, überwiegend aus dem 20. Jahrhundert, die überlieferungsgeschichtlich und inhaltlich sehr heterogen sind. Außergewöhnlich ist der Teilbestand DSHI 100 Jendrike, die sogenannte Sammlung Jendrike. Paul Jendrike (1888-1966), von 1922 bis 1939 Vorsitzender des Landesverbandes deutscher Lehrer und Lehrerinnen in Polen, versandte zwischen 1949 und 1966 Fragebögen an die ehemaligen Mitglieder seines Verbandes, in denen er sie nach ihrem persönlichen Werdegang, der Geschichte ihrer Schulen und ihrer Schulorte, deren Stellung im Verhältnis der verschiedenen Nationalitäten innerhalb Polens, dem Grad der Organisiertheit der deutschen Bevölkerungsgruppe und deren politischer Haltung befragte sowie nach der Unterrichtssituation, der Unterrichtssprache, der sozialen Zusammensetzung und dem schulischen Werdegang der Schüler.
Literatur
- Peter Wörster: Die Sammlung Jendrike im Archiv des Herder-Instituts zu Marburg. In: Csaba János Kenéz, Helmut Neubach, Joachim Rogall (Hg.): Beiträge zur deutsch-polnischen Nachbarschaft. Festschrift für Richard Breyer zum 75. Geburtstag. Berlin, Bonn 1992, S. 152-158.
Institut: Herder-Institut e.V.
Regionen: Baltikum, Ostpreußen, Schlesien, übergreifend
Signatur: DSHI 110
Umfang: ca. 30
Art: Familien- und Firmenunterlagen, in Einzelfällen Lebenserinnerungen u.ä.
Findmittel: Übersicht
Themen: Familiengeschichte, Firmengeschichte, Industrie, Handwerk, Gewerbe.
Beschreibung: Die Überlieferungen sind sehr heterogen, sie umfassen meist Dokumente aus der Familiengeschichte und oft auch eigens zusammengetragene genealogische Materialien.
Literatur
- Dorothee M. Goeze, Peter Wörster: Die Dokumentesammlung des Herder-Instiuts Marburg und ihre Quellen zur Familienforschung. In: AfF Archiv für Familiengeschichtsforschung. Die Zeitschrift für Familienforscher 12/2008, Heft 3, S. 12-17.
Institut: Herder-Institut e.V.
Regionen: Baltikum, Estland, Lettland
Signatur: DSHI 140 Balt. 491 I./ II.
Umfang: ca. 50
Art: Interviewtranskripte
Findmittel: Verzeichnis der Befragten
Entstehung: Im Auftrag der Baltischen Historiker-Kommission durchgeführte mündliche und schriftliche Befragung von Personen in Auftrag, die 1939 an der Umsiedlung der Deutsch-Balten beteiligt gewesen waren.
Entstehungszeit: 1958/59
Themen: Umsiedlung der Deutschen aus dem Baltikum 1939, deutsch-baltische Organisationen, Vertreibung aus dem Reichsgau Wartheland.
Beschreibung: Ergänzende Materialien, Schriftverkehr, Sitzungsprotokolle, Entwürfe und Buchführung zur Vorbereitung und Durchführung der Befragung.
Bemerkungen: Der Bestand bildet eine Parallelüberlieferung zum Bestand des Bundesarchivs, welches im Besitz der Urheberrechte ist. Das Herder-Institut besitzt aus dem Nachlass v. Hehn dessen Arbeitsexemplare inklusive einiger Materialien und Sitzungsprotokolle zu den Vorbereitungen der Befragung. In dem Bestand befindet sich zudem das Tagebuch Georg von Krusenstjerns zu den letzten Tagen vor der Umsiedlung, das nicht im Bestand des Bundesarchivs enthalten ist.
Literatur
- Csaba János Kenéz, Peter Wörster (Bearb.): Archivbestände zur Geschichte Est , Liv- und Kurlands in der Dokumentensammlung des Herder-Instituts. Marburg 2000.
Regionen: Baltikum, Banat, Batschka, Bessarabien, Böhmen, Bukowina, Dobrudscha, Gottschee, Karpatenukraine, Krim, Mähren, Niederschlesien, Oberschlesien, Ostpreußen, Polen (Wartheland), Pommern, Sathmar, Siebenbürgen, Slawonien, Slowakei, Ungarn, Westpreußen, Wolhynien
Signatur: E
Umfang: ca. 3000 Dokumente
Art: Erlebnisberichte, Liederbücher, Familiengeschichten, Familiendokumente u.a.
Findmittel: Datenbank im Aufbau
Entstehung: Johannes Künzig startete 1951 und 1956 Aufrufe in Heimatblättern, volkskundliche Überlieferungen von Heimatvertriebenen an die damalige Zentralstelle für Volkskunde der Heimatvertriebenen zu übersenden. Gesammelt werden sollten Schilderungen des heimatlichen Lebens, der Ausweisung, der Flucht und der Schicksale im Westen, Berichte zum Jahres-, Lebens- und Berufsbrauchtum, religiösem Brauchtum, Tracht und Volkskunst, Volkslieder, -musik, Kinderreime und -spiele, alte Volksschauspiele, -erzählungen, Volks- und Aberglaube, Volksmedizin, Wetterkunde (Wetterregeln), Rätsel, Sprichwörter, Ortsneckereien, Volkssprache, landschaftseigene Namengebung, Hausnamen, Personen-, Tier- und Pflanzennamen und Bilder/Fotografien.
Entstehungszeit: ab 1950 fortlaufend
Themen: Alltagsleben, Familie, Arbeit, Bräuche, Lieder, Flucht, Vertreibung, Aussiedlung, Ankunft in Westdeutschland.
Beschreibung: Das Archiv der Einsendungen des Johannes-Künzig-Instituts umfasst neben Sammlungen von Liederbüchern, Zeitungsartikeln, Broschüren, Familiendokumenten, Fragebögen etc. zahlreiche Zeitzeugenberichte in Form von Erlebnisberichten und Berichten über lokale und regionale Besonderheiten, insbesondere von Vertriebenen, die von der alten Heimat erzählen.
Bemerkungen: Interessenten können gerne eine Anfrage per E-Mail schicken. Vor einem persönlichen Besuch sollte man sich mit dem Institut in Verbindung setzen und einen Besuchstermin vereinbaren.
Literatur
- Johannes Künzig: Die Ostdeutschen in ihrer alten und neuen Umwelt Aus der Arbeit der Zentralstelle für Volkskunde der Heimatvertriebenen bis Ostern 1956, in: Jahrbuch für Volkskunde der Heimatvertriebenen, 2 (1956), S. 170.
Institut: Stadtmuseum Oldenburg
Regionen: Baltikum, Böhmen, Ostpreußen, Pommern, Schlesien, übergreifend, Westpreußen
Umfang: 54 Interviews
Art: Tonbandmitschnitte (Kassetten) und maschinenschriftliche Transkriptionen.
Laufzeit: 1945-1960
Findmittel: handschriftl. Verzeichnis der Gesprächspartner
Entstehung: Die Interviews wurden zwischen Januar 1988 und März 1989 im Rahmen eines zunächst nicht zustande gekommenen Ausstellungsvorhabens des Oldenburger Stadtmuseums aufgezeichnet . Sie wurden als sog. halboffene Interviews geführt, denen zwar ein knapp formulierter Fragenkatalog zugrunde lag, die aber grundsätzlich darauf angelegt waren, die Gesprächspartner in möglichst breiter Form und frei berichten zu lassen. Befragt wurden Bürgerinnen und Bürger Oldenburgs, die als Vertriebene oder Flüchtlinge nach Ende des Kriegs in die Stadt gekommen waren. Die Interviews sind nach kongruenten Gesichtspunkten angelegt und dokumentiert worden.
Entstehungszeit: 1988-1989
Themen: Themen der Interviews sind neben Umständen und Stationen von Flucht und Vertreibung überwiegend Ankunft und Alltag der Vertriebenen und Flüchtlinge in Oldenburg in der unmittelbaren Nachkriegszeit und bis 1960.
Beschreibung: Die Interviewten stammen aus nahezu allen Gebieten in Ostmittel, Ost- und Südosteuropa, in denen deutsche Bevölkerungsgruppen gelebt haben oder noch leben (Schwerpunkte: Schlesien, Ostpreußen, Pommern, nordböhmischer Raum, Westpreußen, Baltikum). Unter den Berichtenden sind erhebliche soziale Divergenzen festzustellen, sowohl im Hinblick auf ihre berufliche Tätigkeit in den Herkunftsgebieten (Kleinbauern, Tagelöhner, städtische Beamte, Fabrikanten) als auch in der Stadt Oldenburg.
Institut: Deutschbaltische Kulturstiftung im Brömsehaus
Regionen: Baltikum, Estland, Lettland
Umfang: 234 Hefte
Entstehung: In Kleinstauflage (25 Ex.) von Udo Baron Freytag-Löringhoff in Lüneburg herausgegebene Hefte für einen deutschbaltischen Freundes- und Verwandtenkreis; der Omnibus enthält auch biographische Aufzeichnungen.
Entstehungszeit: 1951-1976
Themen: Lebensgeschichten, Umsiedlung, Flucht.
Beschreibung: Die Hefte, in denen Beiträge von Mitgliedern des Korrespondenz-Kreises als Manuskripte veröffentlicht wurden, enthalten neben Lyrik und Essays in geringerem Umfang auch Erinnerungen und Erlebnisberichte.