Bestände in der Region Polen (Warthegau)
Bestände: 4
Institut: Bundesarchiv Lastenausgleichsarchiv
Regionen: Baltikum, Polen, Polen (Warthegau), Ukraine, Weißrussland
Signatur: Ost-Dok 13
Art: Erlebnis- und Tätigkeitsberichte
Laufzeit: 1939-1945
Findmittel: Findbuch, Karteien
Entstehungszeit: 1958-1968
Themen: Berichtet wird über staatliche und kommunale Verwaltung, Provinzialverwaltung, Schulwesen, Bildungswesen, Minderheitenfragen, Arbeit und Sozialwesen, Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Fischerei, Handel, Bergbau, Gewerbe und Industrie in den annektierten oder besetzten polnischen Gebieten, des Baltikums und Weißrusslands (ehem. Reichskommissariate Ostland bzw. Ukraine).
Beschreibung: Die Sammlung umfasst Erlebnis- und Tätigkeitsberichte (auch Transkripte von Tonbandinterviews) sowie Schriftzeugnisse wie Handakten, Tagebücher, Jahresberichte u.a. aus dem Besitz der Berichterstatter.
Literatur
- Dokumentation der Vertreibung der Deutschen aus Ost-Mitteleuropa. In Verbindung mit Werner Conze [ab Bd. III], Adolf Diestelkamp [bis Bd. II], Rudolf Laun, Peter Rassow und Hans Rothfels bearbeitet von Theodor Schieder. Hrsg. vom Bundesministerium für Vertriebene und Flüchtlinge und Kriegsgeschädigte, Bonn 1953-1962, Neudruck München 1984. Bd. I, 1-2: Die Vertreibung der deutschen Bevölkerung aus den Gebieten östlich der Oder-Neiße, Bonn 1953, Bd. I, 3: Die Vertreibung der deutschen Bevölkerung aus den Gebieten östlich der Oder-Neiße. Polnische Gesetze und Verordnungen 1944-1955, Bonn 1960.
- Das Bundesarchiv und seine Bestände. 3. Aufl. Boppard 1977 (Schriften des Bundesarchivs 10), S. 716.
Institut: Museum für russlanddeutsche Kulturgeschichte
Regionen: Kasachstan, Krim, Polen (Warthegau), Wolga--Schwarzmeergebiet
Umfang: 45
Art: Erinnerungsberichte, Tagebücher, Familienchroniken, Gedichte
Findmittel: Titelliste
Entstehung: Es handelt sich um unaufgefordert eingesandte Schriftstücke.
Entstehungszeit: 19. u. 20 Jhd.
Themen: Persönliche Erinnerungen, Alltagsleben und Anekdoten; Beschreibung der Repressionen, denen die Russlanddeutschen insbesondere in der Zwischenkriegszeit, während des Zweiten Weltkriegs und den Nachkriegsjahren bis zum Ende des Stalinismus ausgesetzt waren. Verhaftung, Verbannung, Zwangsarbeit und die Erlebnisse in der Trudarmee gehören zu weiteren Themenfeldern. Über die Hälfte der Erinnerungsberichte stammt von Mennoniten, die Abrisse der Geschichte der Mennoniten, ihrer Siedlungen und der Migrationsbewegungen, welche die jeweilige Familie oder Gemeinschaft erlebte, beifügen. Unter diesen Berichten finden sich einige Familienchroniken, die auf genealogischen Recherchen beruhen und/oder vorgefundene Erinnerungsberichte zusammenstellen. Sie reichen mit einzelnen Angaben bis ins 17. Jahrhundert zurück, der Schwerpunkt der Darstellung liegt allerdings auch hier auf dem späten 19. und der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. In den meisten Schilderungen von Mennoniten nimmt der Glaube einen breiten Raum ein, hier werden auch häufig Gebete zitiert. In einigen Berichten, meist von Mennoniten, wird die Auswanderung nach Deutschland sowie nach Nord- und Südamerika thematisiert.
Beschreibung: Es handelt sich um unaufgefordert eingesandte Einheiten, die keiner Sammlungssystematik folgen und inhaltlich stark divergieren.
Bemerkungen: Weitere Erinnerungsberichte, insbesondere anderweitig bereits gedruckte und veröffentlichte, wurden in die Bibliothek des Museums aufgenommen und sind über dessen Katalogsystem erschlossen.
Institut: Martin-Opitz-Bibliothek
Regionen: Galizien, Polen (Warthegau)
Umfang: ca. 15 Titel
Art: Tagebücher, Erlebnisberichte, Biographien.
Findmittel: Vorläufiges Findbuch
Entstehung: Der Gesamtbestand des Archivs ist aus drei Privatsammlungen (Slg. Heinz Heckel, Slg. Sepp Müller, Slg. Walter Bolek) entstanden und wurde ab 1951 durch Schenkungen und Stiftungen fortlaufend ergänzt. Träger war das Hilfskomitee der Galiziendeutschen. Seit 1979 befanden sich die Bestände in Kaiserslautern. Sie wurden im Wesentlichen 2011 nach Herne überführt und können seit 2012 wieder genutzt werden.
Themen: Schule, Kirche, Alltagsleben, Brauch, Landwirtschaft, Umsiedlung, Krieg, Flucht.
Beschreibung: Das Gesamtarchiv umfasst neben Zeitzeugendokumenten v.a. Bücher, Zeitschriften, Archivalien und Nachlässe.
Bemerkungen: Die Archivalien wurden grob erschlossen, die Buchbestände werden im OPAC nachgewiesen.
Institut: Museum für russlanddeutsche Kulturgeschichte
Regionen: Kasachstan, Krim, Polen (Warthegau), Ukraine, Wolga--Schwarzmeergebiet
Umfang: 62 Interviews
Art: Audio- und Videointerviews
Laufzeit: 1900 bis 2006
Findmittel: Findbuch
Entstehung: Die Interviews entstanden im Rahmen eines BKM-geförderten Projekts. Befragt wurden Personen, die zum Zeitpunkt der Projektdurchführung überwiegend im Raum Detmold ansässig waren, aus unterschiedlichen Regionen der ehem. Sowjetunion stammten und meist zwischen 1920 und 1936 geboren waren.
Entstehungszeit: 2006
Themen: Häufigstes Thema der Interviews bilden die Repressalien gegen Russlanddeutsche in der Sowjetunion, Erlebnisse in der Trudarmee (Arbeitsarmee im Zweiten Weltkrieg), in Gefangenschaft und Verbannung, das Schicksal Familienangehöriger, die Entkulakisierung (Aktion gegen wohlhabendere Bauern 1929-1932), die Diskriminierung als Angehörige der deutschen Minderheit und aufgrund der deutschen Sprache. In diesem Zusammenhang wird häufig auf das Schicksal der zur Wehrmacht einberufenen Russlanddeutschen hingewiesen. Ähnlich häufig wird das Alltagsleben geschildert, insbesondere die Arbeitswelt, Essgewohnheiten und die Selbstversorgung mit Lebensmitteln. Feste (Hochzeiten, Beerdigungen, religiöse Feste) sowie der Glaube und das kirchliche Leben bilden einen weiteren Schwerpunkt. Wohnverhältnisse und Landbesitz werden oft ausführlich geschildert, häufig wurden erläuternde Skizzen beigefügt. Bei der Beschreibung von Kleidung wird oft die Herstellung der Fufaika als Arbeitskleidung in der Trudarmee erwähnt. In vielen Berichten wird die Integration in Deutschland beschrieben.
Beschreibung: Zahlreiche Interviews wurden durch Dokumente, Fotos, Skizzen und ähnliches ergänzt, die zusammen mit den Bild- bzw. Tonträgern archiviert wurden und zugänglich sind.
Bemerkungen: Die Interviewsprache ist deutsch; teilweise sprechen die Befragten Plattdeutsch bzw. Plautdietsch, auch russische Wörter werden häufig benutzt.