1945-2025 80 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg Erinnerung und Gegenwart in Deutschland und im östlichen Europa
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10963 Berlin
Während und nach dem Zweiten Weltkrieg waren Millionen von Menschen von Zwangsumsiedlungen wie Flucht, Vertreibung und Deportation betroffen. Allerdings sind auch 80 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland die Kenntnisse über den Vernichtungskrieg gegen Menschen und Kulturgüter, den NS-Deutschland im östlichen Europa führte, mangelhaft. Dies zeigen die aktuellen deutsch-polnischen Debatten über ein angemessenes Gedenken an die polnischen Opfer der NS-Besatzung. Der Mangel an Kenntnissen kann auch hinsichtlich der Flucht, Vertreibung und Deportation der Deutschen aus Ostmittel-, Ost- und Südosteuropa festgestellt werden, obwohl sich die Enkelgeneration der Betroffenen zunehmend für diese Themen interessiert.
Dabei bildet eine empathische Auseinandersetzung mit den vielfach abweichenden Perspektiven in Ost und West auf die Vergangenheit eine Voraussetzung für Verständigung und für das Gelingen Zusammenarbeit in Europa.
Die Erinnerung an die Kriegsereignisse und die zu beiden Seiten des „eisernen Vorhangs“ unterschiedlichen Erfahrungen der Nachkriegszeit prägen die europäischen Gesellschaften bis heute. Dies hat Folgen auch für den Umgang mit Russland und dessen Angriffskrieg gegen die Ukraine: Viele Länder des östlichen Europa haben sich hier früh und eindeutig positioniert, sie haben jedoch im westlichen Teil des Kontinents zu wenig Gehör gefunden. Jetzt stehen wir vor der Herausforderung, die unterschiedlichen Perspektiven auf das Ende des Zweiten Weltkriegs vor 80 Jahren nutzbar zu machen für die Gegenwart und die Zukunft Europas, für die Stärkung von Frieden, Demokratie und Solidarität.
Über Wege und Möglichkeiten, dem gerecht zu werden, wollen wir auf der zentralen Veranstaltung des Projektverbunds 80 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg. Erinnerung und Gegenwart in Deutschland und im östlichen Europa sprechen.