1945-2025 80 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg. Erinnerung und Gegenwart in Deutschland und im östlichen Europa

Von: 13.05.2025 um 18:05 Uhr
Bis: 19.04.2025
Dokumentationszentrum Flucht, Vertreibung, Versöhnung
Stresemannstr. 90
10963 Berlin
Während des Zweiten Weltkriegs und nach dessen Ende waren Millionen von Menschen im östlichen Europa von Flucht, Vertreibung und Deportation betroffen – eine Folge des Vernichtungskriegs, den das nationalsozialistische Deutschland geführt hatte.
Die Ereignisse der Vergangenheit beschäftigen uns bis heute, auch 80 Jahre nach dem Kriegsende. Dies zeigen die aktuellen deutsch-polnischen Debatten über ein angemessenes öffentliches Gedenken an die polnischen Opfer der nationalsozialistischen Besatzung ebenso wie der fortdauernde Diskurs über die Bewahrung der Erinnerung an Flucht, Vertreibung und Deportation der Deutschen aus Ostmittel-, Ost- und Südosteuropa. Es ist gerade die Enkelgeneration, die sich zunehmend für diese Themen interessiert.
Die historischen Erfahrungen und die Prägungen auf beiden Seiten des „eisernen Vorhangs“ führten in der Nachkriegszeit in Ost und West vielfach zu unterschiedlichen Sichtweisen auf das Kriegsende, die bis heute weiterwirken.
Dies zeigen auch die Reaktionen auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine: Viele Länder des östlichen Europa haben sich hier früh und eindeutig positioniert, fanden jedoch im westlichen Teil des Kontinents zu wenig Gehör.
Jetzt, 80 Jahre nach Kriegsende, stehen wir vor der Herausforderung, die unterschiedlichen Perspektiven für die Stärkung von Frieden, Demokratie und Freiheit in Europa nutzbar zu machen. Eine empathische und solidarische Auseinandersetzung mit der Vergangenheit ist eine Voraussetzung für das Gelingen der europäischen Zusammenarbeit.
Über Wege und Möglichkeiten, dem gerecht zu werden, wollen wir auf dieser Veranstaltung sprechen.
Veranstalter
- Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (Berlin)
- Bundesinstitut für Kultur und Geschichte des östlichen Europa (Oldenburg)
in Zusammenarbeit mit
- Dokumentationszentrum Flucht, Vertreibung, Versöhnung (Berlin)
- Deutsches Kulturforum östliches Europa (Potsdam)
Begrüßung und Einführung
Gundula Bavendamm, Direktorin der Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung (Berlin)
N.N., Die / Der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (Berlin)
Matthias Weber, Direktor des Bundesinstituts für Kultur und Geschichte des östlichen Europa (Oldenburg)
Einführung: 80 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg. Erinnerung und Gegenwart in Deutschland und im östlichen Europa
Impulse
Janusz Reiter, Diplomat und Publizist, ehemaliger Botschafter in Deutschland und den USA (Warschau)
Blick nach Westen: Deutsche Erinnerungskulturen in Bezug auf das Ende des Zweiten Weltkriegs aus Sicht der östlichen Nachbarn
Christiane Hoffmann, Autorin und Journalistin, ehem. stellvertretende Sprecherin der Bundesregierung (Berlin)
Die Perspektiven der deutschen Flüchtlinge, Vertriebenen und Minderheiten im östlichen Europa auf das Kriegsende
Ira Peter, Autorin und Podcasterin (Mannheim)
Blick nach Osten: Sowjetische bzw. russische Erinnerungskulturen aus deutscher und aus ostmitteleuropäischer Sicht
Podiumsgespräch
Janusz Reiter, Christiane Hoffmann, Ira Peter
Moderation: Silke Behl, Journalistin und Moderatorin (Bremen)
- Gelegenheit zum Austausch -
Eine Veranstaltung im Rahmen der Reihe "1945-2025 80 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg. Erinnerung und Gegenwart in Deutschland und im östlichen Europa"
Abbildung: Panorama der Stadt Frankfurt (Oder) 1945 mit Blick auf die gesprengte Brücke nach Osten (© StAFF 3-300 PF 0088, PF 0089, Foto: Walter Fricke, bearb. v. Nadine Targiel). Das Foto wurde auch vom Deutschen Kulturforum östliches Europa, Potsdam, im Rahmen seiner Podiumsdiskussion: „Ein geteiltes Land. Brandenburg 1945“ am 28. April 2025 im Brandenburg Museum für Zukunft, Gegenwart und Geschichte, Potsdam, genutzt.