Europe on the Move - Erinnerung an Migrationen zum 100. Jahrestag des Vertrags von Lausanne. Eine internationale Diskussionsveranstaltung
Deutsches Auswandererhaus
Columbusstraße 65
27568 Bremerhaven
Veranstalter
Europäisches Netzwerk Erinnerung und Solidarität (ENRS) und das BKGE Oldenburg
in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Auswandererhaus Bremerhaven
In diesem Jahr jährt sich der Vertrag von Lausanne zum hundertsten Mal. Er beendete den griechisch-türkischen Krieg, legalisierte die vorausgehenden Vertreibungen von Griechen und Türken und leitete den sogenannten „Bevölkerungsaustausch" zwischen Griechenland und der Türkei ein. Durch die Änderung des Vertrags von Sèvres vom August 1920 wurde dieser Vertrag zum endgültigen Friedensvertrag und beendete die großen territorialen Konflikte infolge des Ersten Weltkriegs.
Der Vertrag von Lausanne ist ein zentraler Bezugspunkt für die Open-Air-Ausstellung „Nach dem Großen Krieg. Ein Neues Europa 1918–1923" des Europäischen Netzwerks für Erinnerung und Solidarität (ENRS), die seit 2018 in mehreren europäischen Städten wie Prag, Sarajevo, Bratislava, Warschau, Verdun, Berlin und Wien zu sehen war.
Anlässlich der diesjährigen Präsentation der Ausstellung in Bremen organisieren das Europäische Netzwerk und das Bundesinstitut eine Diskussionsveranstaltung über den Stellenwert von Migrationen des 20. Jahrhunderts im kollektiven Gedächtnis der europäischen Gesellschaften.
Der Einführungsvortrag von Christoph Rass gibt einen Überblick über die unterschiedlichen Formen der Migration, die die europäische Geschichte im 20. Jahrhundert geprägt haben, und fragt nach deren Langzeitwirkungen aus heutiger Sicht.
Die erste Podiumsdiskussion befasst sich mit Zwangsmigrationen als Folge von Kriegen, Verfolgung und politischen Entscheidungen. Die Betrachtung geschieht weniger aus einer faktenbezogenen Perspektive, als unter dem Gesichtspunkt der Auswirkungen auf die kollektive Erinnerung und daraus resultierender Reaktionen betroffener Gesellschaften und Staaten.
Die zweite Podiumsdiskussion widmet sich den individuellen, „freiwilligen" und weniger politisch gesteuerten Bevölkerungsbewegungen. Ausgelöst durch wirtschaftliche, demografische oder soziale Faktoren entfalteten diese Migrationen gesellschaftliche, politische und kulturelle Auswirkungen und verändern bis in die Gegenwart nachhaltig die Realitäten auf dem europäischen Kontinent, insbesondere in den EU-Staaten, da das Recht auf freie Bewegung und Niederlassung eine der Grundlagen der europäischen Gemeinschaft bildet.
Der Eintritt ist frei.
Sprachen: Deutsch, Englisch.
PROGRAMM
Veranstaltungsmoderation: Dr. Bartosz Dziewanowski-Stefańczyk, ENRS; Deutsches Historisches Institut Warschau
14.00-14.20 Uhr – Eröffnung, Dr. Simone Blaschka, Deutsches Auswandererhaus, Prof. Jan Rydel, ENRS, Dr. Burkhard Olschowsky, BKGE
14.20-15.00 Uhr – Einführungsvortrag
Prof. Christoph Rass, Universität Osnabrück
15.00-15.15 Uhr – Kaffeepause
15.20-17.20 Uhr – Panel 1: Erzwungene Migrationen
Aneta Prymaka-Oniszk, Warschau
Dr. Kristina Gedgaudaite, Universität Amsterdam
Dr. Kateryna Krakhmalova, Universität Warschau
Prof. Stephan Lehnstaedt, Touro Universität, Berlin
Moderator: Prof. Jan Rydel, Pädagogische Universität Krakau, Mitglied des ENRS-Lenkungsausschusses
17.20-17.50 Uhr – Kaffeepause
17.50-19.50 Uhr – Panel 2: Wirtschaftsmigrationen
Dr. Cecilia Bruzelius, Universität Tübingen/Universität Kopenhagen
Prof. Jussi Laine, Universität Ostfinnland
Prof. Sik Endre, Zentrum für Sozialwissenschaften, Institut für Soziologie, Budapest
Prof. Maciej Duszczyk, Universität Warschau
Prof. Ayse Guveli, Universität Warwick
Moderator: John Beauchamp, FreeRange Productions, Warschau
20.00 Uhr – Ende
Projektkoordinatorin: Julia Machnowska julia.machnowska@enrs.eu
Kontakt zu den Medien: Magdalena Żelazowska magdalena.zelazowska@enrs.eu Tel.: +48 500 395 489