Nachwuchsseminar für Studierende und Doktoranden: Geschichte des Rechts im Donau-Karpaten-Raum im Spätmittelalter und der Frühen Neuzeit
Universität Passau
Das von der Kommission für Geschichte und Kultur der Deutschen in Südosteuropa e.V. (KGKDS), dem Institut für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas an der LMU München (IKGS) und dem Institut für donauschwäbische Geschichte und Landeskunde in Tübingen (IdGL) veranstaltete Seminar findet am Donnerstag, den 21. September 2023, von 10.00 bis 15:00 Uhr an der Universität Passau statt. Geleitet wird das Nachwuchsseminar von Dr. Julia Derzsi (Hermannstadt/Sibiu), Dr. Dr. Gerald Volkmer (Oldenburg) und Dr. Ulrich A. Wien (Landau). Es wendet sich an Studierende höherer Semester sowie Promovierende aller Disziplinen, insbesondere aus den Bereichen Geschichtswissenschaft, Rechtswissenschaft und Theologie/Kirchengeschichte. Die Ergebnisse werden im Rahmen der anschließenden Tagung „Geschichte des Rechts im Donau-Karpaten-Raum im Spätmittelalter und der Frühen Neuzeit" (21. bis 24. September 2023) in Passau präsentiert. Die Teilnahme an der Tagung wird vorausgesetzt. Sie wird von der KGKDS, dem Bundesinstitut für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa an der Universität Oldenburg (BKGE) und dem Arbeitskreis für Siebenbürgische Landeskunde e.V. Heidelberg (AKSL) in Kooperation mit dem Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte Osteuropas und seiner Kulturen der Universität Passau sowie der Zweigstelle Passau der Südosteuropa-Gesellschaft e.V. (SOG) veranstaltet (zum Programm).
Inhalt
Im Sinne einer zeitgemäßen Erforschung der Rechtsgeschichte wird das Nachwuchsseminar den Donau-Karpaten-Raum zwischen dem Aussterben der Arpaden-Dynastie im Königreich Ungarn (1301) und dem Tod Kaiser Josephs II. aus dem Hause Habsburg-Lothringen (1790) interdisziplinär in den Blick nehmen. Berücksichtigt werden alle großen Gebiete des Rechts (Öffentliches Recht, Strafrecht, Zivilrecht), aber auch das Kirchenrecht und die Geschichte der Rechtswissenschaft. Der geografische Schwerpunkt wird auf dem Gebiet des historischen Königreichs Ungarn und seiner Nebenländer (Siebenbürgen, Kroatien, Slawonien, Banat) sowie auf den Interferenzen mit den benachbarten Großmächten (v. a. Osmanisches Reich, Heiliges Römisches Reich bzw. Habsburgermonarchie) liegen. Damit wird sich das Seminar vor allem mit dem spätmittelalterlichen Königreich Ungarn, dem frühneuzeitlichen Fürstentum Siebenbürgen, den miteinander konkurrierenden Landesherrschaften der Habsburger und Osmanen im Donau-Karpaten-Raum ab 1526 und der Integration der Länder der ungarischen Krone in die Habsburgermonarchie im 18. Jahrhundert befassen. Im Vordergrund werden auch die Rechtsgeschichte der im südöstlichen Mitteleuropa lebenden Deutschen sowie deren rechtliche Verflechtungen mit ihren Nachbarn stehen.
Sie sind herzlich eingeladen, ein eigenes Thema, das zu diesen Fragestellungen passt, vorzustellen und im Kreis der Teilnehmer/innen des Seminars zu diskutieren. In Frage kommen beispielsweise Aspekte der Entwicklung der Rechtswissenschaft, der Gerichtsbarkeit, der Gesetzgebung, Rechtsquellen, Rechtstransfers, staatsrechtliche Strukturen und Praktiken, Stadtrechte oder Kirchenordnungen. Eine Teilnahme am Seminar ist jedoch auch ohne eigene Präsentation möglich. Darüber hinaus werden wir uns gemeinsam mit diesen Fragen anhand einschlägiger Texte und Quellen auseinandersetzen. Ziel ist es, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit den rechtlichen Besonderheiten im Donau-Karpaten-Raum vertraut zu machen.
Schließlich will das Seminar dazu beitragen, den Austausch zwischen Studierenden und Promovierenden unterschiedlicher Herkunft, Sprachen und Universitäten zu vertiefen.
Teilnahme
Voraussetzung für die Teilnahme am Seminar ist die gute Beherrschung der deutschen Sprache. Interessierte werden gebeten, sich bis zum 30. Juni 2023 um eine Teilnahme am Seminar mit folgenden Unterlagen ausschließlich in elektronischer Form zu bewerben:
- Motivationsschreiben (max. 2.500 Zeichen), in dem die Gründe für eine Teilnahme am Seminar und die mitgebrachten fachlichen Voraussetzungen erläutert werden sowie – im Falle einer eigenen Präsentation – das Thema kurz dargestellt wird;
- tabellarischer Lebenslauf mit vollständiger Anschrift, E-Mail- und Postadresse.
Die Veranstalter übernehmen die Fahrtkosten der Teilnehmer/innen (die Buchung der kostengünstigsten Variante wird erwartet) sowie die Kosten für die Unterkunft und für die Verpflegung vor Ort von Mittwochabend, 20. September bis Sonntagmittag, 24. September 2023. Ein Teilnehmerbeitrag von EUR 50,- wird mit den Reisekosten verrechnet.
Die Bewerbung ist zu schicken an:
Dr. Dr. Gerald Volkmer
Bundesinstitut für Kultur und Geschichte
der Deutschen im östlichen Europa
Johann-Justus-Weg 147a, 26127 Oldenburg
Tel.: 0049 (0) 441 96195-20
E-Mail: Gerald.Volkmer@bkge.bund.de
Die ausgewählten Teilnehmer/innen werden bis zum 15. Juli 2023 benachrichtigt und erhalten anschließend weitere Informationen und Unterlagen zum Seminar.