Verschleppt – Donauschwäbische Erinnerungen an die Zwangsarbeit in der Sowjetunion
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Donauschwäbisches Zentralmuseum Ulm
Schillerstraße 1
89077 Ulm
Von 1945 bis 1949 wurden rund 90.000 Donauschwaben zum Arbeitsdienst eingezogen. Als Teil deutscher Reparationsleistungen sollten sie nach dem Zweiten Weltkrieg zum Wiederaufbau der Sowjetunion beitragen. Zu diesem Zweck wurden sie schon im Winter 1944/45 aus ihren Heimatorten in Ungarn, Rumänien und Jugoslawien verschleppt. In Lagern im Donezbecken und im Ural lebten und arbeiteten sie unter widrigsten Umständen.
Was erleben die Deportierten in dieser Zeit? Wie ergeht es den Zurückgelassenen?
Anlässlich des 80-jährigen Gedenktags zur Deportation der Donauschwaben widmet das DZM diesem Thema eine Kabinett-Ausstellung. Die kleine Schau nähert sich den Ereignissen anhand ausgewählter Lebensgeschichten. Stellvertretend für viele stehen die Erzählungen von zehn Zeitzeugen, die sich in der Sammlung des Museums erhalten haben. Sie berichten eindrücklich über die Erlebnisse in den Zwangsarbeiterlagern: Von harter Arbeit, Kälte und Hunger.
Neben den Zuständen in den Lagern fragt die Ausstellung aber auch nach der Vorgeschichte und dem Danach. Wie kam es zur Deportation der Donauschwaben? Wie wurden die Ereignisse erinnert und bewältigt? Letztere Frage spannt auch einen Bogen zur Gegenwart? Wie wird der Deportation heute gedacht? Besuchende sind an einer Station der Präsentation eingeladen ihre eigenen Geschichten und Gedanken zu hinterlassen.
Abbildung: Fünf Frauen im Lager Sozgorod, bei Kriwoi Rog / Krywyj Rih (Ukraine), 28.8.1945. © Donauschwäbisches Zentralmuseum (DZM)