Workshop: Der Osten im Westen. Deutschsprachige Autorinnen und Autoren aus dem östlichen Europa im Rundfunk nach 1945
Deutsches Rundfunkarchiv Potsdam
Veranstalter
- Bundesinstitut für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa, Oldenburg
- Leibniz-Institut für Medienforschung | Hans-Bredow-Institut, Hamburg
- Stiftung Deutsches Rundfunkarchiv, Frankfurt am Main/Potsdam
- Historische Kommission der ARD
- Deutsches Kulturforum östliches Europa, Potsdam
Ort und Zeit
Deutsches Rundfunkarchiv am Standort Potsdam-Babelsberg, 10. und 11. Mai 2022
Der Workshop bringt Wissenschaftler*innen verschiedener Fachrichtungen mit Archivmitarbeiter*innen der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten, der Deutschen Welle und des Deutschen Rundfunkarchivs miteinander ins Gespräch. Die Teilnehmer*innen stellen laufende oder geplante Forschungsarbeiten vor bzw. geben Einblick in relevante Bestände, deren Archivierung, Erschließung und Bewertung. Ziel des Workshops ist es, Forschungen im Schnittfeld von Rundfunk- und Literaturgeschichte, von Programm- und Zeitgeschichte aktiv zu begleiten und den Dialog zwischen ‚Wissenschaft' und ‚Archiv' zu befördern.
Mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges flohen viele deutschsprachige Autorinnen und Autoren aus dem östlichen Europa in die vier Besatzungszonen, aus denen 1949 die Bundesrepublik und die DDR entstanden. Mit ihrer literarischen und publizistischen Arbeit reagierten sie auf die Erfahrungen von Krieg und Flucht, von Verlust der Heimat und vom Start in einer neuen Umgebung. Der Arbeit für die Rundfunksender kam eine besondere Bedeutung zu, die kulturellen Interferenzräume im östlichen Europa zu reflektieren und die aktuellen Herausforderungen in der neuen Heimat im westlichen Europa zu meistern. Die Rundfunksender bildeten sehr schnell zentrale Orte der Literaturproduktion und der Literaturvermittlung und übernahmen eine wichtige Rolle in den neu entstehenden Literaturbetrieben.
Diese rundfunkliterarische und rundfunkpublizistische Tätigkeit von Autorinnen und Autoren ‚aus dem Osten' ist – von einigen Ausnahmen abgesehen – insgesamt bislang wenig erforscht. Die Verbindungen von Literatur und Medien, von Autorinnen und Autoren aus dem östlichen Europa und der Rolle des Rundfunks nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges in der Bundesrepublik und in der DDR sollen deshalb auf dem Workshop ausgelotet werden.