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Tanzgruppe der Pommerschen Landsmannschaft, Berlin
Während des Interviews wird schnell deutlich, dass Waltraud Zielke die Pflege der pommerschen Trachten zu ihrer eigenen Sache gemacht hat. Selber in Berlin geboren kamen sowohl ihr Vater als auch ihr Ehemann aus Pommern.
Ihr besonderes Interesse an der pommerschen Kultur entstand während der Arbeit mit einer pommerschen Frauengruppe. Die Frauen zeigten nur wenig Bereitschaft, ihr Wissen über die heimatliche Volkskultur zu veröffentlichen, da sie sich nicht vorstellen konnten, jemand könne sich dafür interessieren. "Ach, den ollen Kram will keiner mehr hören", winkten sie ab. Doch mit der Zeit gelang es Frau Zielke, die Frauen davon zu überzeugen, ihr Wissen zu erzählen und zu zeigen, "damit das nicht verloren geht", wie sie selber heute sagt. Es habe lange gedauert, bis sie als Berlinerin das Vertrauen der Frauen, die noch dazu etwa 20 Jahre älter waren als sie, zu gewinnen. Schließlich jedoch haben sie begonnen, Kochrezepte zusammen zu tragen und Handarbeiten wie das Spinnen und Weben wieder aufleben zu lassen. Im Zuge dessen haben sie auch mit der Anfertigung von Trachtenpuppen begonnen. Ein Grund hierfür war der Wunsch, die pommerschen Künste auf den Treffen der Vertriebenen angemessen repräsentieren zu können. "Die Schlesier kommen mit ihren Puppen, die Pommern haben gar nichts", hätte sie sich damals gesagt, berichtet Frau Zielke heute.
Seit ca. 1984 bietet Frau Zielke, die Schneiderin ist, Trachtennähkurse an. Sie hat mit dem Anfertigen von Puppentrachten begonnen und später das Schneidern von "richtigen" Trachten angeleitet. Auf einem Volkstanzseminar 1990 der Ostsee-Akademie wurde beschlossen, dass sie in ihren Kursen die Belbucker und die Jamunder Tracht anbietet und u.a. Frau Haenel in Kursen auf der Bundesfrauentagung die Weizackertracht schneidern lässt. Allerdings hat auch sie Kurse in Weizacker-Stickereien angeboten.
An einem ihrer Kurse hat eine Österreicherin, die in Stargard eine deutschsprachige Kapelle leitet, teilgenommen, da sie die Musiker und Musikerinnen nach Weizackerart einkleiden wollte. Frau Zielke hat zusammen mit ihr für die Männer eine Krawatte entworfen, die Kleidung der Frauen hat sie an den Vorlagen aus den Landwirtschaftsschulen angelehnt.
Nach dem Ziel befragt, was sie durch das Auftreten in pommerschen Trachten erreichen wolle, antwortet sie: "Dass dieses Brauchtum nicht verloren geht. Da schlummert so ein großer Schatz."
Jugend-Tanzkreis des TSV Kroog
Copyright © 2004 by Bundesinstitut für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa (BKGE) and the author, all rights reserved. This work may be copied for non-profit educational use if proper credit is given to the author and BKGE. URL zur Zitation dieses Beitrages: https://www.bkge.de/weizackertracht/9243.html Stand:
05.07.2005 |
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